Rezension

Viele Ideen auf kleinem Raum

Paradise City - Zoë Beck

Paradise City
von Zoë Beck

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wie mag das Leben in der Zukunft sein? Darüber gibt es viele Spekulationen. Zoe Beck führt es uns höchst lebendig vor Augen.

In einem zukünftigen Deutschland, das nicht gar so weit von uns entfernt zu sein scheint, gibt es das perfekte Gesundheitssystem. Eine App auf deinem Smartcase überwacht deine Körperfunktionen und gibt sofort Ratschläge oder Medikamente, wenn Unregelmäßigkeiten auftauchen. Super.

Das bestimmt auch den Alltag von Liina, die zu einem Mordfall recherchiert und feststellen muss, dass in ihrem Umfeld plötzlich wirklich viele Menschen Unfälle erleiden. Sie lebt in Frankfurt, der Hauptstadt, die ein riesiges Gebiet umfasst und wo, im Gegensatz zum restlichen Teil des Landes, alles perfekt funktioniert.

 

Hier liegt einiges auf dem Tisch und man fragt sich wirklich lange, wie denn das zusammengehen kann. Liinas Vergangenheit wird beleuchtet und scheint tatsächlich etwas mit den aktuellen Geschehnissen zu tun zu haben. Der Leser bekommt so manches Rätsel an die Hand.

Das Setting ist grandios gestaltet. Mit vielen spannenden Details wird hier eine plausible Zukunft erlebbar, fast wie im Film, man meint, man wäre da und kann sich sehr gut vorstellen, dass es mal so sein könnte.  

Die Geschichte selbst ist raffiniert angelegt, hätte aber wohl ein deutlich umfangreicheres Buch benötigt. Man lernt die zahlreichen Figuren kaum kennen, ihr Verhältnis zueinander ist verzwickt und hat sich über die Jahre entwickelt. Auf nur 280 Seiten ist aber nicht genügend Raum, so ein gewaltiges Konstrukt zu entwickeln. Da bleibt einiges auf der Strecke, was die Figurenzeichnung, Motivation und auch die Logik angeht. Schade.

„Paradise City“ ist ein unterhaltsamer Zukunftsthriller, der sich leicht liest und einen spannenden Blick in die Zukunft liefert. Es hätte aber das Zeug zu Größerem gehabt, bleibt aber ein Snack für Zwischendurch.  

Kommentare

wandagreen kommentierte am 03. August 2020 um 14:51

Hm. Schade. Muss ich wohl doch nicht lesen.