Rezension

Viel verschenktes Potenzial

Firekeeper's Daughter
von Angeline Boulley

Bewertet mit 3 Sternen

Gebundene Ausgabe: 560 Seiten

Verlag: cbj (21. März 2022)

ISBN-13: 978-3570166017

Empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren

Originaltitel: Firekeeper's Daughter

Übersetzung: Claudia Max

Preis: 20,00 €

auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

 

Viel verschenktes Potenzial

 

Inhalt:

Die 18-jährige Daunis, halb Native American, halb weiß, wollte eigentlich Medizin studieren. Doch als sie in der Familie gebraucht wird, ändert sie ihre Pläne und bleibt erst mal zu Hause. Ein Lichtblick ist der Neue an der Highschool, der mit Daunis’ Halbbruder Levi in der Eishockeymannschaft spielt, Jamie. Doch Jamie sagt nicht die ganze Wahrheit und bald wird Daunis’ Leben komplett auf den Kopf gestellt. Das FBI ermittelt gegen einen Crystal Meth-Ring und Daunis wird zur Informantin.

 

Meine Meinung:

Ich hatte große Erwartungen an diesen Debütroman von Angeline Boulley, sprach mich doch der Klappentext absolut an, und in den USA stand das Buch lange Zeit auf den Bestsellerlisten. Aber die Geschmäcker sind wohl verschieden. Mich konnte es nicht überzeugen. Meiner Meinung nach wollte Boulley zu viel und verschenkte dabei viel Potenzial. Einerseits geht es um die Probleme der Natives, die sie früher hatten und heute haben. Auf der anderen Seite gibt es einen Kriminalfall, der aber nicht besonders raffiniert herüberkommt.

 

Die erste Hälfte des Romans konnte mich leider überhaupt nicht fesseln. Hier ging es hauptsächlich um Daunis’ Familie und die anderen Communitymitglieder. Die vielen Personen, die zunächst keine große Rolle spielen, aber erwähnt und beschrieben werden, fand ich ein bisschen verwirrend. Auch die vielen indigenen Begriffe förderten meinen Lesefluss nicht gerade. Sie werden zwar im Glossar hinten im Buch erklärt, aber das ewige Blättern war mir bald zu anstrengend und so las ich lieber mit Mut zur Lücke. Das meiste ist eigentlich auch selbsterklärend bzw. aus dem Kontext zu erfassen. 

 

Interessant waren die Ausführungen über die Natives natürlich schon, nur mit dem ausschweifenden und in meinen Augen etwas strukturlosen Schreibstil kam ich nicht gut klar.

 

Die zweite Hälfte gestaltete sich dann spannender. Daunis muss einige brenzlige Situationen überstehen, da kann man schon mal mitfiebern. Der Schluss hat mir persönlich gut gefallen, wirkt er doch ziemlich realistisch.

 

Fazit:

Ein durchaus interessantes Buch, das aber noch viel fesselnder hätte gestaltet werden können.

 

TRIGGERWARNUNG (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):

GNUGITLAWEGREV, HCUARBSSIMNEGORD

 

★★★☆☆