Rezension

Viel erwartet, tief gefallen

Die fünf Leben der Daisy West - Cat Patrick

Die fünf Leben der Daisy West
von Cat Patrick

Bewertet mit 2 Sternen

15 Jahre alt und eigentlich ein Wunder, denn Daisy stirbt nicht. Schon ein paar Mal ist sie gestorben, aber wiederbelebt worden. Teil eines Programms, dass mit einem Medikament namens Revive arbeitet, zu sein, macht sie leichtsinnig, waghalsig und mutig. Ihr kann nichts passieren oder? Was soll schon ihr Leben beeinflussen?

Doch dann ist es Freundschaft, Liebe und ihre Gefühle, die ihr Leben plötzlich waghalsiger, trauriger und schwieriger machen....

Die Protagonisten:

Da wäre an erste Stelle natürlich Daisy, die schon viele Nachnamen hatte. Dann ihre "Familie", die eigentlich eher ihre Bewacher und/oder Ärzte sind. Und ihr Bekannter Matt mit dem ein wesentlicher Teil, der recht unlogischen Geschichte steht und fällt.

Ich habe für vieles Verständnis, auch für 15-Jährige, die nicht wissen, was sie wollen, teilweise verwirrt sind und sich dann auch noch verlieben. Entscheidungen müssen nicht immer rational sein, wenn man nicht schon eine Vorgeschichte hat, die fünf Jahre alt ist. Daisy müsste wissen, dass sie ein Geheimnis wahren muss und das es Menschen gibt, die in dieser Welt böse sind und ihr Arrangement mit Revive nicht gut finden. Aber sie handelt nie danach. Als ich glaube, sie ansatzweise zu mögen, verrät sie ihr Geheimnis, als ob sie denjenigen schon JAHRE kennen würde. Kulleraugen, toller Augenaufschlag und schon fühlt sie sich "näher, als es möglich wäre"?

Man kann davon sprechen, dass sie in den fünf Jahren davor eigentlich nichts gelernt hat oder Daisy ist einfach so dusselig?!

Matt hat mir als Figur schrecklich gut gefallen, da er nachvollziehbare Dinge will und diese auch durchsetzen möchte. Und wenn man einen triftigen Grund hat, darf man gerne nicht mehr mit der Person reden, oder sich entschuldigen oder sie anschreien. Er war der plausibelste Part in diesem Buch.

Die Kulisse:

Die Kulissen sind verschiedene Kleinstädte in den USA, da man dort einfach so hin und her, und weg und wisch ziehen kann. Die Leute können uns erkennen? Kein Problem, Klamotten in den Koffer und ab geht es. Klar verstehe ich, dass bei Geheimorganisation so etwas geht, Zeugenschutz funktioniert bis zu einem gewissen Grad auch. ABER was am Anfang des Buches funktioniert und UNBEDINGT durchgeführt werden muss, ist am Ende egal? Nur weil irgendjemand, irgendwo abgeblieben ist? Auch hier beißt sie die Logik meiner Meinung nach in den Schwanz.

Die Handlung:

Ein Medikament, das Menschen wiederbelebt. Super Idee, bin ich mit einverstanden. Die Handlung hakt aber schon, wenn ich den Titel sehe: "Die 5 Leben der Daisy West". Für diesen Titel allerdings erfahre ich viel zu wenig, über die Jahre davor. Und überhaupt fehlen mir so einige Grundinformationen. Es fängt schon damit an, dass der Erfinder von Revive eine Lichtgestalt ist, die niemand sieht und nur eingeweihte davon wissen. Oder, dass das Mittel bei dem Unfall wirkt und bei jenem wieder nicht. Und bei diesen Krankheiten schon und bei jenen wieder nicht. Es wirkt ein bisschen passend zusammengewürfelt, damit überhaupt ein Knackpunkt in der Geschichte entstehen kann.

Zugegeben, als es etwas traurig wird in dem Buch, muss auch ich kurz seufzen. Was aber am passenden Schreibstil er Autorin in diesem Moment liegt, der sich wunderbar an die Gefühlswelt anpasst.

Außerdem möchte ich noch erwähnen, dass ich Vergleich mit Gott in Büchern einfach nicht mag. Ist Geschmackssache hat mich aber bei meiner Punktvergabe beeinflusst.

Die Gestaltung:

Das Cover finde ich recht schön. Vor allem die Idee mit den abnehmbaren "Jahren". Es gibt auch immer einen kleinen, bildlichen Hinweis auf die Todesarten ;)

Die Bewertung:

Nachdem ich fast kein gutes Haar an dem Buch gelassen habe, kommt es mit zwei Sternen noch recht gut weg.