Rezension

Typisches Jugendbuch – Junge deckt fiese Machenschaften auf und versucht sich dagegen aufzulehnen. Lässt sich ganz gut lesen – aber etwas Neues ist es nicht.

Das Laicos-Projekt - Taken - Erin Bowman

Das Laicos-Projekt - Taken
von Erin Bowman

Bewertet mit 3 Sternen

Soviel steht fest: Der Klappentext von Erin Bowmans Trilogie-Auftakt “Taken: Das Laicos-Projekt 1″ macht neugierig. Allerdings stellte sich mir irgendwann die Frage, ob ein gewisser Film namens “The Village – Das Dorf” nicht zumindest ein klein wenig für die Geschichte Modell gestanden hat – was heißen soll, dass ich eine einzige, dafür aber sehr gravierende Parallele erkennen konnte.

Erin Bowmans Schreibstil ist typisch für Jugendbücher – in der Ich-Perspektive sitzt der Leser quasi im Kopf des Protagonisten. Gray ist 17 und drückt sich auch genau so aus – nicht kompliziert, dafür aber so spannend, dass man gerne weiterlesen möchte, während man sich im Hinterkopf eigenen Gedanken dazu macht, wie man wohl selbst handeln würde.

Aufgegliedert ist “Taken” in drei Teile. Im Ersten, “Der Raub”, erfährt man, was dieser Raub überhaupt ist und wie Grays Welt aufgebaut ist. Er lebt mit seinem großen Bruder in einer Hütte in einem kleinen Dorf namens Claysoot, von dem man denken könnte, dass es sich im Mittelalter befindet. Alles ist relativ normal – bis auf die Tatsache, dass die männlichen Bewohner an ihrem 18. Geburtstag verschwinden. Klar – es gefällt den Leuten nicht, aber man weiß sich zu helfen und teilt die Jungen recht früh verschiedenen Mädchen zu, damit der Bevölkerungsstand nicht sinkt.

Im zweiten Teil, “Die Mauer”, findet Gray etwas heraus und hinterfragt daraufhin alles, was für ihn bisher normal war. Es gelingt ihm zu flüchten und an dieser Stelle setzt der Plott der Trilogie ein – denn er wird aufgegriffen und in eine größere Stadt gebracht, in der sich herausstellt, dass nichts von dem, was er zu wissen glaubte, wahr ist. Mehr, außer dass es in die Richtung Sci-Fi geht und er zum Gejagten wird, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Mich hat das Geheimnis jenseits der Mauer, die Claysoot umgibt, etwas enttäuscht – wobei die Autorin aber das bestmögliche aus der Story herausgeholt hat. Nur finde ich, dass alles zu vorhersehbar ist, einfach zu ‘typisch Jugendbuch’: Alles Normal – Leben ändert sich durch Bemerken, dass etwas nicht stimmt – Lüftenwollen des Geheimnisses – Wow krass… unglaublich was da in Wirklichkeit abgeht – Flucht/Jagd/Widerstand.

Ich möchte damit nicht sagen, dass das Buch schlecht ist – es mag sicher Leser geben, die genau solche Storys lieben… aber mein Bedarf ist nach unzähligen sich ähnelnden Jugendbuchgeschichten eher gedeckt.