Rezension

Tycho Brahe Biographie

Die sterbende Sonne
von Mattias Gerwald

Bewertet mit 4 Sternen

Tycho Brahe war mir bislang nur als "der Astronom mit der Silbernase" bekannt, der die Daten für Keplers Berechnung der Planetenbahnen lieferte.

Mattias Gerwald beschreibt in diesem Roman Tycho Brahes Werdegang vom Studium in Rostock, der Anstellung als Hofastronom in Kopenhagen mit dem Bau der "Sternenburg" auf Ven bis zu seiner Anstellung in Prag.

Der Klappentext verspricht die Geschichte eines Mannes, der gegen alle Konventionen lebte:

"Der bedeutendste Astronom des 16. Jahrhunderts, Tycho Brahe, war extravagant, lebte skandalös und erschütterte das Weltbild seiner Zeit. In seiner "Sternenburg" auf Ven führte er ein wildes, sinnliches Leben gegen alle Konventionen. Dass der Adlige eine blutjunge Bauerntochter heiratete, führte zum Skandal, dass er die Lehre vom unveränderlichen Kosmos widerlegte, brachte die Inquisition gegen ihn auf. Seit einem Duell trug er eine Silbernase und während seiner Flucht durch Europa wurde er als "dänischer Satyr" zur Legende. Der Nachwelt hinterließ er Himmelsbeobachtungen von unerreichter Genauigkeit."

Man bekommt eine solide Biographie eines willensstarken und seiner eigenen Meinung vertrauenden Wissenschaftlers, der zwar von Haus aus nicht arm war, aber auch vom Geld der Fürstenhöfe für die Anschaffung von astronomischen Geräten, der Beschäftigung von Mitarbeitern und seinen eigenen Lebensstil mehr oder weniger abhängig war.

Mattias Gerwald hat es geschafft, mir die Person Tycho Brahe näher zu bringen, der sich aber entgegen der Aussagen des Klappentextes als ziemlich solider, für seine Zeit aber schon sehr aufgeklärter Mann entpuppt.

 

Kommentare

Birte kommentierte am 29. August 2020 um 13:24

Anmerkung: Als ebook unter dem Titel "Die Sternenburg" veröffentlicht.