Rezension

Triviales zur Weihnachtszeit

Eine wundersame Weihnachtsreise - Corina Bomann

Eine wundersame Weihnachtsreise
von Corina Bomann

Bewertet mit 1.5 Sternen

Anna, Literaturstudentin, die mit Weihnachten keine angenehmen Gefühle verbindet und alles hasst, was damit zu tun hat, begibt sich am Tag vor Heiligabend auf die Reise nach Berlin zu ihrer Familie. Im Zug zu Mutter, Stiefvater und Halbbruder schläft Anna ein, träumt und verpasst ihr Ziel. Erst in Binz wacht sie wieder auf und registriert, dass sie ganz schön in der Klemme sitzt. Der Rückweg gestaltet sich ab jetzt schwierig und ist mit allerlei Hindernissen verbunden. Kurzum; es geht alles schief, was irgendwie nur schiefgehen kann.

Annas Geschichte ist in einem sehr einfachen Stil geschrieben. Klappentext und Verlag haben zuviel versprochen. Ich habe mich oft an den plumpen Sachverhalten und der unpassenden Wortwahl gestoßen. Erwartet hatte ich eine geheimnisumwobene und stimmungsvolle Weihnachtslektüre.
Bekommen habe ich eine dahingekleckerte Geschichte, die mir das x-te Hindernis mit den x-ten Personen darbot, was mir ziemlich schnell den x-ten Nerv raubte.

Annas ersehnte Ankunft in Berlin wurde rasch abgehandelt und entpuppte sich zusätzlich als völlig unweihnachtlich. Die kläglichen Psychoanalyseversuche raubten der Geschichte dann vollends alles an weihnachtlicher Stimmung.

Oma Hallmanns Liebesgeschichte aus dem 2. Weltkrieg hat mir wiederum gefallen, konnte meine allgemeine Meinung zu dem Buch allerdings auch nicht mehr retten. Der angekündigte Geist der Weihnacht wollte sich mir einfach nicht offenbaren. Ich würde den Roman aufgrund seiner geballten Ladung an Banalität nicht weiterempfehlen.