Rezension

Trauerbewältigung

Betreff: Falls ich sterbe
von Carolina Setterwall

Bewertet mit 3.5 Sternen

Carolina erzählt ihre autofiktionale Geschichte auf zwei Zeitebenen:

Bei der einen lernt sie ihren Freund und zukünftigen Vater ihres Kindes kennen.

In der anderen Zeitebene stirbt Aksel. Eines morgens liegt er tot im Bett. Carolina ist starr vor Schreck. Vor ein paar Wochen hat sie noch eine E-Mail von ihm mit dem Betreff: 'Falls ich sterbe' bekommen. Und jetzt ist er tot.

Freunde und Familie kümmern sich liebevoll um sie und begleiten ihren schweren Gang.
Ihr gemeinsamer Sohn ist erst 8 Monate alt.
Carolina trauert.

Leider gibt es zum Inhalt nicht mehr viel zu sagen, ausser, dass sie nach zwei Jahren noch einmal einen Mann kennen lernt.

Ich lese nie Klappentexte (mir wird oft zu viel verraten), vielleicht war das hier ein Fehler.
Ich dachte nach dem Vorablesen, dass es ein ganz anderes Buch wird. Ein Krimi vielleicht. Wird die E-Mail offenbaren, dass er ein Agent war? Ist er ermordet worden?
Nein nichts dergleichen. Obwohl der Titel der E-Mail-Betreff selber ist, taucht diese nur am Rande wieder auf.
Auf 500 Seiten wird ihre Trauer beschrieben, wie sie leidet, wie sie bewegungsunfähig ist. Sicherlich ist das Schicksal sehr traurig, aber ich musste mich zusammenreissen, das Buch nicht einfach zur Seite zu legen.
Hinzu kam, dass sie mir nicht sonderlich sympathisch war.
Sie hat ständig an Aksel rumgenörgelt, sein Tempo war ihr zu langsam. Immer wollte sie mehr. Sie haben einfach nicht zusammengepasst.
Und nachdem er tot war, quengelte sie an Freunden rum, machte ihnen in Gedanken Vorwürfe, dass diese Abendessen-Einladungen z.Bsp. nicht zu um 16 Uhr aussprachen, sondern erst zu 20 Uhr...

Der Sprachstil ist interessant, da das ganze Buch an Aksel gerichtet ist.

Man muss das Buch nicht gelesen haben. Und es recht würde ich das Buch keinem empfehlen, der gerade ein ähnliches Schicksal erlitten hat.