Rezension

Tragische Familiengeschichte

Unter Wasser Nacht -

Unter Wasser Nacht
von Kristina Hauff

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Zwei befreundete Paare, die einen gemeinsamen Traum von Leben, von einem gemeinsamen Hof und Garten hatten. Doch dann kam es anders als geplant, als beide Paare Kinder bekamen. Denn während Bodo und Inga absolute Vorzeigekinder heranzogen, hatten Thies und Sophie es von Anfang an nicht leicht mit ihrem Problemsohn Aaron, der zu Aggressionen und Ungehorsam neigte und beinahe täglich für Probleme und Streit sorgte. Bis vor 11 Monaten, als Aaron eines Abends in der Elbe ertrank. Während Bodo und Inga nach vorne schauen und weiterleben, sind Thies und Sophie gebrochen und trauern um ihren Sohn. Gleichzeitig suchen sie nach einer Erklärung für das was geschah, denn die Todesumstände konnten nie wirklich aufgeklärt werden...

Meine Meinung:

Das wunderschöne, sehr ruhige Cover sowie der Titel haben mich auf Anhieb angezogen und verkörpern nahezu perfekt die Melancholie und Unaufgeregtheit der Geschichte. 

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Hierbei kommen verschiedene Mitglieder der beiden Familien zu Wort, wodurch der Leser einen Einblick in die Gefühle und Gedanken der verschiedenen Charaktere erhält und nach und nach ihre Geheimnisse, Sorgen und Ängste erfährt.

Besonders gelungen sind die authentischen Charaktere. Besonders mit Sophie, Inga und Ingas Tochter Jella habe ich im Laufe des Buches sehr mitgefühlt und -gelitten. Auch die Männer der Geschichte fand ich sympathisch und konnte ihre Gefühle und Handlungen (zumindest weitestgehend) nachvollziehen, auch wenn ich zu ihnen weniger Zugang gefunden habe.

Auch wenn die Geschichte eher unaufgeregt erzählt wird, ist der Plot spannend. Wieso ertrank Aaron in der Elbe? Was hat er um die Uhrzeit überhaupt dort gemacht und hat tatsächlich niemand etwas mitbekommen? Und wer ist die fremde Frau, die plötzlich im Ort auftaucht, die Nähe der beiden Familien sucht, ihnen eine Freundin und Stützte ist aber gleichzeitig auch für Zwietracht sorgt? Diese Fragen stellen sich nicht nur Aarons Eltern sondern auch der Leser. Nach und nach kommt immer mehr über den Abend vor 11 Monaten ans Tageslicht, was die Beziehung von Thies und Sophie, aber auch zu ihren Nachbarn Inga und Bodo erneut auf eine harte Probe stellt. Die schlussendliche Auflösung ist schlüssig und sehr tragisch, trotzdem macht das Ende des Buches auch in gewisser Hinsicht Mut. Denn auf jeden noch so schlimmen Regen folgt auch irgendwann wieder Sonnenschein...

Fazit:

Eine tragische Geschichte zweier Familien, die dem Leser vor Augen führt, dass im Leben nicht immer alles nach Plan läuft... Sehr unaufgeregt, aber trotzdem spannend zu lesen.