Rezension

toxische Unterhaltung ...

Bonuskind -

Bonuskind
von Saskia Noort

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext / Inhalt: 

Die 15-jährige Lies wacht eines Morgens mit dem starken Gefühl auf, dass ihrer Mutter Jet etwas passiert ist. Ihr Bett ist unberührt, sie hat ihr Handy zurückgelassen und sie bleibt spurlos verschwunden. Der Vater – in einer neuen Beziehung mit der jüngeren Laure lebend – deutet die kommentarlose Abwesenheit seiner Ex als einen willkommenen Beweis ihrer psychischen Instabilität und ihrer Unfähigkeit, sich um die Kinder zu kümmern. Sie hätte die Scheidung niemals überwunden und beschlossen, zu verschwinden. Lies ist sich jedoch sicher, dass die Mutter sie niemals im Stich gelassen hätte. Auf eigene Faust versucht sie herauszufinden, was passiert ist. Dabei findet sie ein Tagebuch mit beunruhigenden Details aus dem Liebesleben der Mutter: Auf der Suche nach Trost, nachdem ihr Mann sie für eine Jüngere verlassen hat, hatte sich Jet im Labyrinth einer geheimen toxischen Beziehung verfangen. Wird Lies die Wahrheit über das unheimliche Verschwinden ihrer Mutter aufdecken und damit die Erklärungen der Erwachsenen Lügen strafen?

Cover:

Das Cover ist recht einfach gehalten. Ein trauriger Smiley im O des Titels gibt eine sehr bedrückende Stimmung wieder und der Hintergrund besteht aus vielen Wassertropfen. 

Meinung:

Bewegend, berührend und fesselnd wird die Handlung hier aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Lies schreckt eines Nachts auf und weiß, dass ihrer Mutter was zugestoßen ist. Jet, die Mutter von Lies und Luuk, schien labil, aber Lies versucht zu klären, was wirklich geschehen ist, doch ihr Vier scheint dabei keine wirkliche Hilfe zu sein, oder steckt mehr dahinter?

Inhaltlich möchte ich hier nicht allzu viel vorweg nehmen und nicht zu viel verraten. 

Der Schreibstil ist fesselnd und sehr locker und flüssig geschrieben. man kann diesem gut folgen und kommt gut in den Geschehnissen und Handlungen voran.

Die Schreibweise aus der Ich-Perspektive macht das Ganze sehr emotional und fesselnd. Man kann sich dadurch sehr gut in die Charaktere hinein versetzen. Besonders bei Lies merkt man direkt ihre Ängste und Emotionen und auch Jets Gefühle und Ängste werden sehr gut herüber gebracht.

Als Jugendbuch finde ich es an einigen Stellen etwas schwieriger, da die doch recht ausgeprägten sexuellen Szenen und Gewalt sowie psychischen Einflüsse hier recht stark sind und nicht jeder Jugendliche dies gut verdauen kann. Ehrlich gesagt, musste auch ich am Ende ziemlich schlucken. denn mir diesem Ende hatte ich so gar nicht gerechnet und wurde da ziemlich heftig überrascht und musste daran auch ein wenig knabbern. Es ist nichts für Zartbesaitete und besonders bei Jugendlichen sollte man da schon ein wenig aufpassen.

Lies ist für ihr Alter schon ziemlich reif und macht als 15 jährige einen toughen Eindruck. Auch wie sie sich um ihren Bruder kümmert ist beachtlich. Man merkt jedoch sprachlich an einigen Stellen durchaus, dass es für jüngere konzipiert ist und sich an der 15 jährigen Lies orientiert. 

Die Charaktere sind gut durchdacht und die Story wird fesselnd erzählt. Die Perspektivwechsel ermöglichen unterschiedliche Einblicke und halten die Spannung hoch.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und ermöglichen so einen guten Lesefluss. Spannung wird aufgebaut, am Ende jedoch etwas zu schnell Angezogen. Das Grundkonzept hat mir gut gefallen, es bewegt, berührt und überrascht. 

Fazit:

Spannende und fesselnde Erzählweise, gut durchdachte Charaktere und Perspektivwechsel sorgen für toxische Unterhaltung ...