Rezension

Tolles Buch

Die schwarze Finca - Eduard Freundlinger

Die schwarze Finca
von Eduard Freundlinger

Joana lebt ein schönes und beschauliches Leben in München. Nach einem harten Schicksalsschlag hat sie ihren Frieden gefunden doch dieser soll nach 5 Jahren beendet sein. Sie erhält eine E-Mail in der ihr mitgeteilt wird, dass ihre vermisste Schwester noch lebt und alle alten Wunden reizen von neuem auf. Natürlich will ihr niemand so recht glauben und sie macht sie kurzer Hand auf die Suche wenn nötig auch im Alleingang. Was dann jedoch passiert und was sie erfahren muss übersteigt alle Vorstellung von Skrupellosigkeit, Erniedrigung, Qual und Abscheu.

Dieser Roman ist einfach atemberaubend und bis ins letzte Wort Spannung pur. Die Seiten fliegen nur so dahin und man kann einfach nicht mehr aufhören. Schon der Prolog verspricht ein super Buch. Die Vorstellung, dass der Prolog auf einer wahren Begebenheit beruht machte das Buch für mich noch emotionaler und authentischer. Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gefallen. Er ist flüssig und angenehm. Das besondere bei diesem Kriminalroman liegt auch darin das die Ermittlungsarbeit der Polizei nicht in den Vordergrund gelegt wird. Der Autor konzentriert sich mehr auf die emotionale Sicht der Dinge. Man fiebert mit, man leidet mit und man hat dennoch genug Freiraum um seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Man kann schon fast sagen dieses Buch lädt zum Detektivspiel ein. Die Personen sind nicht übertrieben lange und ausführlich beschrieben und dennoch ist es völlig ausreichend um sich ein Bild über sie zu machen. Und da die handelnden Personen im Vordergrund stehen und nicht die Polizei bekommt man auch schnell einen Einblick ins Denken und Fühlen was es einfach so spannend macht. Und man ist bei jedem Vorfall leserisch dabei. Noch ein riesen Pluspunkt in meinen Augen ist, das der Autor sich nicht mit der Beschreibung der Umgebung und der Personen aufhält. Er beschreibt die Geschichte in einem zügigen und sehr rasanten Tempo so das man manchmal fast das Luft holen vergessen könnte. Und die einzelnen Szenenwechsel bringen einen guten Schwung ins Geschehen. Die Geschichte ist gut durchdacht und auch am Ende sehr schlüssig. Keine Fragen bleiben offen und auch der Epilog bringt dann noch die erforderlichen Einzelheiten um wirklich jede Lücke zu schließen.

Dieses Buch sollte man als großer Krimi oder auch Thrillerfan auf jeden Fall nicht versäumen. Es bietet alles was ein spannendes Buch benötigt. Ich fand es super und kann es nur jedem ans Herz legen. Schöne Lesestunden sind hier garantiert.

Tipp:
Wer möchte sollte sich auch das erste Buch des Autors ansehen „Pata Negra“. In diesem Buch wird die Vorgeschichte erzählt die auch ab und zu mal in „Die schwarze Finca“ erwähnt wird. Man kann das Buch jedoch auch sehr gut allein und unabhängig vom Vorgänger lesen ohne das Gefühl zu haben etwas verpasst zu haben. Wenn man jedoch den Lebensweg einzelner Personen verfolgen möchte würde es sich anbieten, wenn nicht schon gemacht, das erste Buch davor zu lesen. Aber auch jedes für sich ist ein wahrer Genuss und eigenständig lesbar.