Rezension

Tolle Reihe

Tagebuch eines Vampirs 03. In der Dunkelheit - Lisa J. Smith

Tagebuch eines Vampirs 03. In der Dunkelheit
von Lisa J. Smith

Bewertet mit 4 Sternen

Die “Vampire Diaries” gehen in die dritte Runde – und es ist wieder einmal einiges los! Während im ersten Teil noch nicht besonders viel geschieht, überschlagen sich im zweiten Band die Ereignisse und auch im dritten Band geht es damit ohne große Pausen weiter.

Lisa J. Smith konnte mich erneut mit ihrem Schreibstil überzeugen. Allerdings fällt auch auf, dass sie die Geschichte dieses Mal ein wenig anders erzählt, als bei den beiden Vorgängern. Die Tagebucheinträge werden deutlich weniger und dadurch gibt es mehr Dialoge, was dem Verlauf der Geschichte mehr als gut tut. Auch die Charaktere dürfen sich weiter entwickeln und somit ist es der Autorin gelungen, die Geschichte noch intensiver zu gestalten. Dazu wirkt die gesamte Handlung deutlich düsterer und spannender als seine Vorgänger.

Elena finde ich nach wie vor zum Großteil unerträglich, da sie immer noch fast nur an sich denkt, auf Gefühlen von anderen Menschen herumtrampelt und auch sonst weiterhin sehr oberflächlich wirkt, allerdings hat sie mir auch etwas leid getan, denn ihre neue Situation verändert ihr ganzes Leben und sie muss sich damit anfreunden, dass sie fortan auf alles angenehme verzichten muss, was ihr bislang so lieb war. Jedoch muss ich zugeben, dass sie sich als Neuvampir gar nicht mal so dumm anstellt, denn sie schaut sich sehr viel von Damon und Stefan ab und schafft es sogar, sich weiterhin mit Bonnie und Meredith zu treffen, ohne diese anzugreifen. Besonders Meredith konnte mich dabei beeindrucken, denn sie hat relativ schnell gewusst, was mit Elena passiert ist und gibt ihr sogar den entsprechenden Wink, um sich ihr zu zeigen, sodass die Freundschaft zwischen den ungleichen Mädchen aufrechterhalten bleibt. Auch Bonnie konnte mich überraschen, denn obwohl sie oftmals sehr emotional handelt, hat sie während Elenas Wiederkehr relativ gelassen und erwachsen reagiert, was ich ihr zunächst nicht getraut habe. Damon hat sich sehr stark weiterentwickelt und ist ganz klar mein Liebling in dieser Reihe. Stefan wirkt dagegen wieder einmal relativ blass, aber auch er entwickelt sich langsam weiter, hat aber bei Weitem nicht die Ausstrahlung wie sein Bruder.

Während Stefan sich stets um Elena kümmert und ihr in neuen Situationen helfen möchte, betrachtet Damon dagegen alles eher mit einem Augenzwinkern und aus der Distanz. Zwar merkt man ihm an, dass er sich ebenfalls sehr gerne um Elena kümmern würde, allerdings lässt diese dies nicht wirklich zu. Durch die neue, düstere Macht in Fell’s Church sind Stefan und Damon gezwungen, sich halbwegs miteinander zu vertragen, um zusammen mit Elena herauszufinden, was in der Kleinstadt vor sich geht und welche Gefahren lauern. Welche Gefahr dabei auf sie lauert, ist stellenweise nicht überraschend, denn dafür wurde in der Vergangenheit viel zu häufig über die Person gesprochen. Allerdings sind die Reaktionen und die darauffolgenden Taten sehr interessant zu beobachten, sodass man der Autorin diese Vorhersehbarkeit gerne verzeiht.

Oftmals habe ich in Rezensionen gelesen, dass bemängelt wurde, dass die Vampire in dieser Reihe nicht modern genug sind und aufgrund ihrer Traditionen etwas altbacken wirken. Das mag ja durchaus sein, wenn man bereits Bücher wie “Twilight” oder “Vampire Academy” gelesen hat, allerdings sollte man auch bedenken, dass die Reihe fast zwanzig Jahre alt ist und erst vor wenigen Jahren neu auferlegt wurde. Von daher finde ich die Darstellung von Stefan, Damon und Elena durchaus für vollkommen in Ordnung und erwarte auch gar keine allzu modernen Fähigkeiten oder fehlende Medien wie das Internet.

Wie auch bei den ersten beiden Bänden bin ich mit der Covergestaltung nicht zufrieden, allerdings muss ich zugeben, dass die Person auf dem Cover schon deutlich besser passt, als z.B. beim Cover des zweiten Bandes. Der Blick ist sehr intensiv und strahlt Entschlossenheit aus, was gut zur Handlung passt. Die Kurzbeschreibung verrät dagegen wieder einmal viel zu viel, was ich schade finde, denn so kommt stellenweise kaum Spannung auf, da man bereits den ungefähren Ablauf dank der Kurzbeschreibung bestens kennt. Dies sollte normalerweise nicht passieren.

Insgesamt konnte mich Lisa J. Smith mit dem dritten Band der “Vampire Diaries”-Reihe überzeugen. Charaktere, die sich stets weiterentwickeln und neue Ideen haben dafür gesorgt, dass ich mich zu jeder Zeit bestens unterhalten gefühlt habe. Auch die anderen Bände werden selbstverständlich gelesen. Fans von Vampiren werden mit dieser Reihe sicherlich ihren Spaß haben!