Rezension

Tolle Idee zur Geschichte - die Umsetzung konnte mich jedoch leider nicht überzeugen!

Der Mädchenwald - Sam Lloyd

Der Mädchenwald
von Sam Lloyd

Bewertet mit 3 Sternen

*Inhalt*

Auf dem Weg zum Jugendschachturnier wird die 13-jährige Elissa entführt. Als sie erwacht, liegt sie in einem dunklen Keller. Ihre Situation scheint aussichtslos - bis Elijah ihr Verlies entdeckt und sie heimlich zu besuchen beginnt.

Elijah ist ein Einzelgänger, der mit seinen Eltern in einer abgeschiedenen Hütte im Wald lebt. Er kennt keine Handys und kein Internet, aber er weiß, es ist nicht richtig, dass Elissa gefangen gehalten wird; er weiß, er sollte jemandem davon erzählen. Aber er weiß auch, dass sein Leben aus den Fugen geraten wird, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. Denn Elissa ist nicht die erste, die in den Mädchenwald gebracht wurde.

Während draußen die Polizistin DI MacCullagh alle Hebel in Bewegung setzt, um das Mädchen zu finden, erkennt Elissa, dass ihr nur mit Elijahs Hilfe die Flucht gelingen kann. Doch der Junge ist sehr viel cleverer, als er zu sein vorgibt. Und er hat längst begonnen, das Spiel nach seinen Regeln zu spielen...

*Meine Meinung*

Das Cover passt wie die Faust aufs Auge und lässt uns Leser sofort und eindeutig erkennen, mit welchem Genre wir es hier zu tun haben... In der Buchhandlung meines Vertrauens hätte dieses Cover ganz sicher meine Aufmerksamkeit erregen können.

Der Schreibstil des mir bis dato unbekannten Autors Sam Lloyd ist locker und leicht verständlich, sodass ich mich von Anfang an von seiner Geschichte rund um die 13-jährige Elissa abholen und fesseln lassen konnte. Gerade der Anfang dieses Buches ist gruselig, erschreckend und ein einziger Albtraum, spannend und fesselnd erzählt und geschildert. Womit wir auch direkt bei unserer Hauptprotagonistin angekommen wären: Elissa scheint ein überdurchschnittlich intelligentes Mädchen zu sein. Hut ab, in einer solchen Situation überwiegend so besonnen und aufgeräumt zu reagieren. Elijah ist mir mehr als suspekt, hier bin ich total auf der Hut, was der Gute wohl im Schilde führen könnte.

Die nächsten Kapitel ziehen sich für eine Begriffe ein bisschen und sind etwas langatmig. Doch dann wendet sich das Blatt plötzlich, nichts ist mehr, wie zunächst angenommen und vermutet und ich als Leserin stehe von jetzt auf gleich vor völlig neuen Erkenntnissen! Hier ist es Lloyd mehr als gut gelungen, Irrungen und Wirrungen einzubauen und falsche Fährten und Vermutungen zu legen. Außerdem ist mir Elissa mit ihren 13 Jahren irgendwie ZU erwachsen und zu reif. Sie weiss Dinge, die meiner Meinung nach eine 13-Jährige nicht wissen kann (was aber nichts damit zu tun hat, dass ich sie als Hauptprotagonistin nicht mag, denn ich finde, dass sie ein tolles Mädchen ist). Für meine Begriffe kommt Elissa einfach viel zu erwachsen rüber.

Alles in allem löst dieses Buch irgendwie Beklemmungen in mir aus. Ich weiss natürlich, dass es mehr als genug kranke Hirne unter uns gibt, doch irgendwie verstört mich diese Geschichte hier zunehmend. Hinzu kommt, dass manche Kapitel das Buch einfach nur in die Länge ziehen. Elissa´s Geschichte lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits war mir die ganze Story zu verwirrend, andererseits brennen mir doch noch einige Frage auf der Seele. Wie weiter oben bereits geschildert, waren sämtliche Irrungen, Wirrungen und Wendungen während des Buches absolut überraschend für mich waren (allerdings bin ich kein Maßstab, denn ich bin auch dann immer total überrascht und falle aus allen Wolken, wenn der Gärtner der Täter war).

*Fazit*

Tolle Idee zur Geschichte, die Umsetzung konnte ich jedoch nicht so richtig überzeugen und war für mein Empfinden nicht wirklich stimmig, zu verwirrend um das Ende lässt uns Leser mit zu vielen offenen Fragen zurück...