Rezension

Tolle Geschichte mit supersympathischem Protagonisten und herzzerfetzendem Ende.

Gabriel - Kaja Bergmann

Gabriel
von Kaja Bergmann

Bewertet mit 4 Sternen

Bei Kaja Bergmanns “Gabriel: Duell der Engel” kann man schon am Cover erkennen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Das Motiv und die farbliche Abstimmung passen perfekt zu der Geschichte und setzen sich auch auf den Innenseiten der Klappbroschur fort.

Am besten hat mir die Art gefallen, in der die Geschichte erzählt wird – nämlich aus Sicht des Protagonisten, einem Jugendlichen namens Gabriel. Er erzählt das Ganze rückblickend und wendet sich oft an den Leser, was den Charakter sehr sympathisch wirken lässt. Es fühlt sich so an, als wäre er ein Bekannter und würde einem seine unglaubliche Story erzählen, in der er herumwitzelt oder auch hin und wieder anmerkt, dass ihm klar ist, dass alles total seltsam wirken muss.

Auf 167 Seiten empfand ich das Buch aber fast zu kurz, mehr wie eine längere Kurzgeschichte. Ich hätte gern viel mehr dazu gelesen – aber so geht alles ziemlich schnell. Es beginnt damit, dass Gabriel einen Unfall hat und durch diesen Umstand aber mit dem Mädchen, das er schon seit einer Ewigkeit anhimmelt – Sonja-, zusammenkommt. Nachdem er im Krankenhaus aufwacht, stellt er fest, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmt und er wohl so etwas wie ein Engel sein muss – denn er kann z.B. plötzlich fliegen.

Seiner Freundin erzählt er von der Sache nichts und auch nicht, was zwischen ihm und seinem neuen Mitschüler Seraphin für ein Kampf entbrennt – denn auch dieser ist nicht menschlich. Gabriel ist irgendwie ein Charakter mit besonders viel Tiefe. Obwohl sein Herz offenbar nicht schlägt, wirbeln die Emotionen nur so um ihn herum und eine seiner größten Ängste ist es, Sonja zu verlieren.

Noch mehr über Gabriel erfährt man außerdem durch Seiten, die hin und wieder im Buch auftauchen, aussehen wie karriertes Papier und auf denen sich handschriftlich niedergeschriebene Gedanken des Protagonisten wiederfinden. Und dann ist da noch seine ganz deutliche Liebe zu Büchern, denn sein Humor bezieht sich oft auf Anspielungen zu Werken wie z.B. Harry Potter.

Am meisten geflasht hat mich übrigens das Ende. Ein Ende welches Fantasy-Fans ziemlich sicher enttäuschen wird aber das ich einfach nur atemberaubend fand. Es kommt zu einem dramatischen Showdown und man denkt sich “Endlich… jetzt wird alles gut.” und die letzte Seite nimmt einem einfach nur die Luft.

Weniger zu empfehlen für Leute, die ausschließlich Fantasy lesen – dafür möchte ich das Buch aber Lesern ans Herz legen, die Jugendbücher – und vor allem solche, die mit der Psyche des Menschen zu tun haben – mögen.