Rezension

Toll recherchierter historischer Krimiroman

Das doppelte Gesicht
von Heidi Rehn

Ich lese sehr gerne historische Romane sowie auch Krimis. Da dieses Buch beides vereint, war ich natürlich sehr gespannt darauf, nachdem ich den Klappentext gelesen habe. Ich wurde auch nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Ich wurde von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten und konnte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen.

Zur Story:
 München, August 1945. Der Krieg ist zu Ende, die Stadt versinkt im Chaos. Die Reporterin Billa Löwenfeld, eine aus dem Exil zurückgekehrte Jüdin, soll den Kriegsheimkehrer Viktor von Dietlitz interviewen – und findet ihn erschossen auf. Der junge und noch unerfahrene Ermittler Emil Graf soll den vermeintlichen Routinefall aufklären. Schon bald geschehen zwei weitere Morde nach demselben Muster. Und Emil findet heraus, dass ausgerechnet Billa die gesuchte Verbindung zwischen den drei Opfern sein könnte …

In die Storyline habe ich ohne Probleme hineingefunden. Der Schreibstil passt sehr gut zu dem Genre und es ist auch ein schöner Lesefluss gegeben, der die Seiten regelrecht dahinfliegen lässt. Außerdem wurde sehr gut recherchiert, was den Leser richtig inmitten des Geschehens zieht.

Emil und Billa – die beiden Hauptpersonen – sind mir im Laufe der Storyline richtig ans Herz gewachsen. Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, merkt man doch auch gleich die Anziehung zwischen ihnen. Zwar haben sie am Anfang etwas Anfangsschwierigkeiten, aber zum Ende sieht es so aus, als würde sich das ändern. Deshalb bin ich auf weitere Bände sehr gespannt…

Die Ermittlungen in dem Mordfall waren ebenfalls spannend erzählt – bis zum mitreißenden Showdown am Ende, der mich sprachlos zurückgelassen hat. Langweilig wurde es bei diesem Buch nie und die Autorin lässt uns auch noch mit einem Cliffhanger zurück. Ich kann es somit kaum erwarten, bis das zweite Band der Reihe erscheint. Von mir erhält dieses Buch auf jeden Fall 5 von 5 Sternen!