Rezension

Tödliches Schauspiel

Woman in Cabin 10 - Ruth Ware

Woman in Cabin 10
von Ruth Ware

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Laura, genannt „Lo“ Blacklock, ihres Zeichens Journalistin mit dem Willen zum Karrieresprung glaubt sich am Ziel ihrer Träume. Sie soll ihre Chefin auf einer Luxuskreuzfahrt vertreten. Der Zufall will es, dass ihr Ex-Freund Ben ebenfalls mit von der Partie ist. Jedoch ist das nur ein unangenehmer Aspekt der ganzen Reise. Am ersten Abend auf See glaubt Lo, dass in der Kabine neben ihrer, in Kabine 10, eine Frau ermordet und über Bord geworfen wurde. Doch als sie gemeinsam mit dem von ihr alarmierten Sicherheitsoffizier nach Spuren in eben jener Kabine sucht, ist nichts auffindbar. Auch nicht die Frau, die Lo dort angetroffen hat, als sie dort klopfte.

Niemand glaubt Lo und alles deutet immer mehr darauf hin, dass sie unter Alkohol- und Tabletteneinfluss halluziniert. Doch Lo selbst ist weiterhin felsenfest davon überzeugt, dass in Kabine 10 nicht alles mit rechten Dingen zugeht und etwas vor ihr verborgen werden soll. Nichts ahnend, in welches Wespennest sie mit ihrer Neugier sticht...

Meine Meinung:

Tödliches Schauspiel

Das erste, was ich dachte, als ich das Cover von „Woman in Cabin 10“ sah war, das kommt mir so verflucht bekannt vor ;-) Naja, ein Bullauge ist halt ein Bullauge... Aber es passt schon zur Geschichte. Nur warum man einen englischen Titel gewählt hat und nicht die Übersetzung, das würde mich noch interessieren. „Die Frau in Kabine 10“ wäre doch kein schlechter Titel...

Naja, auf die Entwicklung in der Geschichte war ich schon sehr gespannt, nachdem die Kurzbeschreibung schon sehr interessant klang. Und ich wurde auch nicht enttäuscht.

Sehr plakativ wird der Leser mit auf die Aurora Borealis, das Luxuskreuzfahrtschiff, mitgenommen. Man sieht den Kristalllüster, man sieht das Holz und bekommt ein Feeling für das ganze luxuriöse Ambiente.

Und genauso wird einem Lo, die Hauptfigur, vor Augen geführt. Ihre Labilität, ihre Träume und auch ihre Fehler. Sie ist keine Superheldin, keine geborene Ermittlerin, die dank Kommissar Zufall auf einen mysteriösen Mordfall stößt. Ehe sie sichs versieht, steckt sie mitten in etwas, womit weder sei noch der Leser rechnet.

Die Tatsache, dass sich alles auf hoher See abspielt, die Internet- und Handyverbindung nicht zu funktionieren scheint, macht spnannungsmäßig was mit dem Leser. Die Ausweglosigkeit, die Gefahr, man spürt sie fast körperlich und ist somit mitten drin im Geschehen.

Zwischendurch glaubte ich, genau zu wissen, was vor sich ging und wer der oder die Bösen sind. Doch ich wurde eines Besseren belehrt und mir blieb dann auch mal der Mund offen. Also alles in allem wurde ich gut und spannend unterhalten.

Mir gefiel auch, dass Ruth Ware nicht auf das Schema des ersten Buches, „Im dunklen dunklen Wald“ gesetzt hat, sondern wirklich eine ganz andere Richtung eingeschlagen hat. Da merkt man dann als Leser, dass sie mehr kann, als einen erfolgreichen Titel rausbringen! Bleibt zu hoffen, dass noch mehr so spannendes aus ihrer Feder für uns noch in Zukunft erscheint.

Fazit:

Ein gut ausgeklügelter, spannender Thriller auf hoher See, der ohne viel Blut und detailierte Schockszenen auskommt.

Bewertung:

5 von 5 Nilpferden

Danke an dtv für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!