Rezension

To sleep in a sea of stars...

Infinitum, Die Ewigkeit der Sterne - Christopher Paolini

Infinitum, Die Ewigkeit der Sterne
von Christopher Paolini

Bewertet mit 5 Sternen

"Zu wissen, dass der Organismus einen Namen besaß, und zwar einen, den nicht sie ihm gegeben hatte, änderte Kiras Einstellung dazu. Statt als Eindringling und potenziell tödlichen Parasiten betrachtete die ihn jetzt eher als... Gefährten." [S. 148]

Ich habe erst vor wenigen Minuten das Buch zugeklappt und... ich bin baff. 960 Seiten geballte Space Opera, Technologie, Aliens, Invasionen, Gefechte, Freundschaften, Tod, Leid, Trauer, Freude, Einsamkeit, Krieg und Frieden. Ein Auf und Ab und Hin und Her der Gefühle. Dieses Epos beendet man nicht an einem Tag, mich hat es Wochen begleitet und ich habe jede einzelne Facette davon geliebt. Nicht nur Christopher Paolinis Schreibstil war episch, hat sich merklich in der vergangenen Zeit weiterentwickelt, sondern auch die Handlung war vielfältig, spannend, abwechslungsreich. In jedem Ende der Abschnitte wird Bezug auf den Titel (englischer Titel "To sleep in a sea of stars") genommen (ganz besonders auch der letzte Satz der Geschichte).
Es lohnt sich dran zu bleiben. Ich kann verstehen, dass Viele sehr ungeduldig sind, sofort wissen möchten, was es mit allem auf sich hat, aber es lohnt sich der Geschichte und Kira zu folgen, sich die Geschichte entfalten zu lassen. An dieser Stelle kann ich noch nicht mal sagen, mit wem oder was sich auseinandergesetzt wird, weil das sehr arg spoilern würde. Nur so viel. An manchen Stellen ist man einfach nur überfordert, wer Freund und Feind ist. Was abgeht, wer auf welcher Seite steht, vielleicht auch, ob man selbst mit Kira auf der richtigen Seite steht, weil es zu viele Informationen sind, die sich erst nach und nach wie ein Puzzle zusammenfügen.
Kira macht von allen die größte Entwicklung durch. Von einer unsicheren Xenobiologin zu...mehr. Besonders die Crew der Wallfish habe ich sehr geliebt gewonnen und mein Herz an den Captain verloren.
Christopher Paolini hat ein neues Epos erschaffen, dass mich ein bisschen an "Heliosphere 2265" von Andreas Suchanek erinnert, aber dennoch Alt Bekanntes mit Neuem verbindet. 

Ich habe nicht alles verstanden, ich bin keine Physikerin oder Philosophin, wenn es um das Schiffsgehirn geht, trotzdem habe die Reise mit Kira und der Crew sehr genossen. Für das bessere Verständnis gibt es hinten auch ein langes Glossar und Zeittafeln. An dieser Stelle möchte ich auch die wunderschöne Innengestaltung lobend erwähnen.
Zuletzt noch etwas zu dem Ende. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll. Es ist weder gut noch schlecht, aber auch nicht befriedigend. Ich hätte diesen letzten angerissenen Konflikt der ins Ungewisse führt nicht benötigt, aber ich kann damit leben, obwohl mein Shipping damit unwiederbringlich nicht mehr zusammenkommen kann...
Nichtsdestotrotz kann ich diesem epischen ausgeklügelten und sehr lesenswerten Epos nur 5/5 Sterne.