Rezension

Tierische Beziehung

Sprich mit mir
von T.C. Boyle

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Sam, der Schimpanse, den Professor Schemerhorn in eine TV-Show bringt, kann in der Gebärdensprache nicht nur einen Cheeseburger bestellen, sondern auch seinen Namen sagen. Wie ein Kind wächst er umsorgt von Wissenschaftlern auf. Als die schüchterne Aimee dazu stößt, entspinnt sich eine einzigartige Beziehung: Sam erwidert ihre Gefühle und entwickelt sich regelrecht zu einem Individuum. Als jedoch die Vision Schemerhorns, der an das Menschliche im Tier glaubt, keine Schule macht, wird er für Tierexperimente von einer anderen Universität beschlagnahmt. Aimee ist am Boden zerstört und fasst einen verrückten Plan. T.C. Boyle geht ebenso komisch wie mitfühlend der Frage nach, ob uns Tiere ähnlicher sind, als wir vermuten.

 

Meine Meinung:

Eine sehr interessante Geschichte, bei der man so einiges lernen kann. Sehr intensiv wird die Beziehung zwischen Mensch und Tier behandelt. Ob ich es gut finde, das es sich um einen Schimpansen handelt, sei mal dahin gestellt. Auch wenn ich Aimees Aktionen überzogen finde, denn so etwas kann einfach nicht gut gehen, fand ich es interessant zu lesen, wie das Leben mit einem Wildtier so abläuft. Interessant ist hier, das immer im Wechsel zwischen Mensch und Tier geschrieben wird, so das man Einblicke in beider Seelenleben hat. Wobei ich in den Kapiteln von ,Sam doch etwas mehr Konfliktpotential erwartet hätte. Kein Wildtier, hier ein Schimpanse, auch wenn er der menschlichen Spezies am nächsten ist, kann sich in Gefangenheit so wohlfühlen wie er es tut. Auch wenn er nicht im Käfig sitzt, so ist er doch in der Vermenschlichung gefangen. Schade, das es hier keine kritischere Beleuchtung gibt.

Mein Fazit:

Obwohl ich mir eine kritischere Sicht gewünscht hätte, eine klare Leseempfehlung.