Rezension

Tief im deutschen Justiz-System

Der dreizehnte Mann -

Der dreizehnte Mann
von Florian Schwiecker

Bewertet mit 5 Sternen

Tief im deutschen Justiz-System...
Ihren ersten Fall lösten der Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer im Bestseller »Die siebte Zeugin«, nun legen Florian Schwiecker und Michael Tsokos mit „Der dreizehnte Mann“ also den zweiten Band dieser Reihe vor, die allein schon anhand des Covers an den ersten Band erinnert, was ich sehr gut finde, denn so kann man gleich die Reihe erkennen.

Dieser hochspannende, zweite Fall um einen Mord vor dem Hintergrund eines Missbrauchs-Skandals ist inspiriert von einer wahren Geschichte, was die Geschichte noch einmal in ganz anderem Licht erscheinen lässt nach meinem Empfinden. Wenn man weiß, dass zumindestens ein Großteil exakt so passiert ist (Einiges wird ja noch der „schriftstellerischen Freiheit“ geschuldet ein wenig anders erzählt manchmal...), liest man das nochmal ganz anders, finde ich. Mir geht das dann immer deutlich näher als rein fiktive Geschichten...

Auf 336 Seiten erzählen die Autoren Schwiecker und Tsokos erneut eine sehr spannende Geschichte:

Timo Krampe und sein Freund Jörg wollten einen Skandal aufdecken, doch Jörg verschwindet mit einem Mal, wurde wohl ermordet.
Auch Timo ist stark gefährdet, denn die Enthüllungen sind hochbrisant: im Rahmen des Granther-Experiments hatten Berliner Jugendämter noch bis 2003 Pflegekinder bewusst an pädophile Männer vermittelt – auch Timo und Jörg... Und die Verantwortlichen sitzen inzwischen an den Schalthebeln der Macht …

Die Spannung ist fast von Seite 1 bereits greifbar und hält sich auch bis zum Schluss dieses Buches, das einen auch zum Nachdenken anregt, wenn man bedenkt, dass es von einer wahren Geschichte inspiriert ist...

Schwiecker und Tsokos arbeiten anscheinend sehr gut zusammen, denn die Geschichte ist nicht nur hochspannend, sondern auch gut recherchiert und geschickt präsentiert. Besser geht Thriller meiner Meinung nach nicht !