Rezension

Subtiler Thrill

Die gefährliche Mrs Miller
von Allison Dickson

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch hat mich von Anfang bis Ende zum Narren gehalten. Ich hatte einen Thriller erwartet, der mit den üblichen spannungserzeugenden Waffen eines Thrillers kämpft, doch stattdessen hat dieses Buch mich mit subtileren Mitteln geschlagen.

Dieses Buch hat mich von Anfang bis Ende zum Narren gehalten. Ich hatte einen Thriller erwartet, der mit den üblichen spannungserzeugenden Waffen eines Thrillers kämpft, doch stattdessen hat dieses Buch mich mit subtileren Mitteln geschlagen.

Hier finden sich keine offensichtlichen Actionszenen, keine Konfrontationen voller Todesangst, die den Puls in die Höhe schnellen lassen und keine gruseligen Taten, bei denen man am Ende froh ist, dass sie eben doch nur Fiktion sind. Stattdessen schleicht sich die Geschichte in die Köpfe seiner Figuren. Kitzelt das Schlechteste in ihnen hervor und drängt sie so sehr in die Ecke, dass sie gar nicht anders können als zuzuschlagen und sich zu wehren. Die Waffen, mit denen sie kämpfen, sind Worte, Manipulationen, Lügen, Erinnerungen, Liebe, Wut, Hass und Neid. Sie umkreisen sich heimlich und leise solange bis die Spannung zwischen den Personen über Hand nimmt und die Handlung in eine neue Richtung zwingt. Fast immer, wenn die Erzählung eine neue Richtung einschlägt, war ich überrascht, hab mich von dem Buch übertölpel lassen. Das macht die Erzählung für mich spannend, gleichzeitig finde ich, dass viele Entwicklungen in der Geschichte zu gewollt passend gemacht wurden. An einigen Stellen war die Geschichte zu unrealistisch, da musste die Handlung so gebogen und verzerrt werden, dass sie ins Gesamtkonzept passt. Doch mich hat das nicht so sehr gestört, dass ich das Buch insgesamt nicht gelungen gefunden hätte.

Denn auch der Erzählstil gefällt mir sehr gut. Zum einen stellte er die Personen mit ihren Gedanken und Charaktereigenschaften sehr gelungen darf, zum anderen findet er immer wieder eine neue Pointe. Dabei ist es leicht und schnell zu lesen und drängt die Personen der Geschichte so subtil an den Rand ihrer ganz persönlichen Klippen, dass man als Leser nur ebenso entsetzt wie die Buchfiguren in den tiefen Abgrund blicken kann.