Rezension

Starkes und intelligentes Buch

Verteufelt gut - Taras Grescoe

Verteufelt gut
von Taras Grescoe

Man kennt das aus der eigenen Kindheit: Was Mama und Papa verbieten, ist rein durch das Verbot besonders spannend. Aber nicht nur Eltern arbeiten mit Verboten, auch Staaten tun es. Sie verbieten dies und das. Manchmal erscheinen Verbote sinnvoll, manchmal sinnlos.

Taras Grescoe machte sich auf eine Reise um die Welt, um "verbotene Genüsse" zu probieren. Es geht um Grescoes Buch nicht, nur, um harte Drogen. Grescoe probiert Kokablätter, (verbotene) kubanische Zigarren, Rohmilchkäse, (nach Originalrezept herrgestellten) Absinth, Mohnkekse, Stierhoden und weitere "verbotene Genüsse". Nur einen "Genuss" dem er nachspürt probiert er nicht selbst - Pentobarbital- Natrium, eine Art "Schirlings-Becher", der Menschen in der Schweiz gereicht wird, die in Würde sterben wollen. 

Grescoe versteht es sehr gut, Verbote (sowohl pro, wie auch contra) zu diskutieren, deren Sinn und Unsinn in Frage zu stellen; und er stellt die Frage, warum bevormundet der Staat seine Bürger und was hat er, ganz praktisch, davon.

Das Buch regt zum Nachdenken über die heutige Gesellschaft an - mehr kann man von einem Buch mMn kaum erwarten.

Fazit: Starkes und intelligentes Buch