Rezension

Sprich mit mir

Sprich mit mir
von T.C. Boyle

Bewertet mit 2.5 Sternen

Sprich mit mir habe ich auf Vorablesen entdeckt, das Cover hat mich angezogen und auch der Klappentext. Nach einem Blick in die Leseprobe habe ich sogleich meine Punkte für das Buch eingetauscht, heißt mir hat die Leseprobe so gut gefallen, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte und nicht darauf hoffen wollte, dass ich bei der Verlosung Glück habe.
Umso mehr war ich dann beim Lesen enttäuscht, als ich merkte, dass mir die Geschichte nicht gefällt.
Die Idee finde ich nach wie vor klasse. Schimpanse Sam wird beigebracht sich mit der Gebärdensprache auszudrücken und er verliebt sich in seine Pflegerin Aimee. Schnell wird einem als Leser:in klar, dass man nicht pauschal sagen kann, die wer hier die guten und die bösen sind. Tiere, die für die Wissenschaft vermenschlicht werden, nur um sie dann in die Forschung abzuschieben, wenn sie ausgewachsen / zu gefährlich werden. Moralisch ist das Buch auf jeden Fall interessant.

Und doch fand ich es leider sehr anstrengend. Was an dem Schreibstil und der gewählten Erzählform liegt. Dinge werden nicht unbedingt einfach beim Wort genannt, sondern umschrieben, so zieht sich einiges und man muss sich doch ziemlich konzentrieren. Wäre dabei dann wenigstens eine gewisse Poesie entstanden, wie man es auch manch anderen Büchern kennt, aber dem war, zumindest für mich, hier nicht der Fall.

Außerdem werden manche Geschehnisse aus der Sicht von mehreren Personen erzählt, was ich als anstrengenden empfand. Ja, ich mag ungeduldig sein, denn wenn ich etwas schon weiß, dann muss ich es nicht nochmal aus einer anderen Sicht lesen. Dies ist aber sicherlich Geschmackssache. Das in einem Kapitel Unterumständen aus der Sicht von mehren Personen erzählt wurde und dass auch einfach gewechselt hat, hat mich leider immer wieder aus dem Lesefluss geworden. Irgendwie gab es für mich keinen klaren roten Faden.

Meine erstes und wohl auch letztes T.C. Boyle Buch. Ich glaube wir passen nicht zusammen. Interessante Idee, aber die Umsetzung war nichts für mich. Das Thema finde ich trotzdem gut und so bin ich beim Lesen trotz der Kritik am Ball geblieben. Die Darstellung von Sam und seine Kapitel haben mir einen zusätzlichen Reiz gegeben weiterzulesen.

2,5 Sterne