Rezension

Spiel der Macht

Der Fall des Präsidenten
von Marc Elsberg

Bewertet mit 5 Sternen

Ein unglaublich spannender Politthriller!

Douglas Turner, der Ex-Präsident der USA wird in Griechenland im Auftrag des ICC (Internationaler Strafgerichtshof) festgenommen. Vorwurf: Kriegsverbrechen während seiner Amtszeit. Dana Marin wird als Juristin des ICC zur Unterstützung den Fall vor Ort begleiten und gerät viel mehr zwischen die Fronten als beabsichtigt war. Der Verhaftung folgen heftige diplomatische Auseinandersetzungen. Der amtierende Präsident der USA will Turner um jeden Preis freibekommen, um seine Wahl nicht zu gefährden. Das griechische Gericht muss nun entscheiden, ob die Verhaftung rechtens ist und der Angeklagte nach Den Haag überführt werden kann. Sie werden jedoch durch die Sanktionen stark unter Druck gesetzt und stehen vor der Entscheidung dem Druck nachzugeben oder die Gerechtigkeit des ICCs zu unterstützen.

Ein spannendes hin und her! Die verschiedenen Perspektiven gefallen mir auch super, man lernt die Situation aus vielen Blickwinkeln kennen und lernt auch viele Charaktere kennen. Der ständige Perspektivenwechsel und Sprünge in die Vergangenheit sind manchmal etwas in die Irre führend, bieten aber einen sehr guten Blick auf das Geschehen von allen Seiten (durch Vertreter des ICCs, Amerika, Griechenland, anderer Europäischer Staaten und dem Whistleblower). Die Gegenüberstellung ICC vs. USA ist sehr gut gelungen. Es ist erschreckend zu sehen zu welchen Mitteln gegriffen wird, um seine Meinung und Handlungen durchzusetzen (Verschleierungen, leere und ernstzunehmende Drohungen, Belügen der Öffentlichkeit…). Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und man kann sich die Situationen, in die sie hineingeraten bildlich vorstellen. Die Flut von Informationen, durchweg durch alle Perspektiven, vermittelt die Hektik und Dringlichkeit der Aktionen.

Ein sehr gut recherchierter, spannender und unterhaltsamer Politthriller, der einen gewissen Realitätsbezug hat und erfolgreich historische Fakten und Umstände mit Fiktion zu verbinden. So spannend, dass man das 608-Seiten Buch gar nicht zur Seite legen kann.