Rezension

Spannung und quer denken!

Sterntaler - Kristina Ohlsson

Sterntaler
von Kristina Ohlsson

Bewertet mit 5 Sternen

Kann man einfachso aufhören zu sprechen, obwohl man es nicht verlernt hat? Verleitet einen nicht doch etwas dazu, den Mund aufzumachen? Die Autorin Thea Aldrin im Roman "Sterntaler" hat genau das getan, aufgehört zu sprechen. Es sind viele Verbrechen geschehen um sie herum und auch sie wurde wegen Mordes angeklagt und noch schlimmere Vergehen werden ihr angehängt...

Es sind viele Jahre vergangen seit die Kinderbuchautorin Thea Aldrin ihren Erfolg gefeiert hatte. Dieser wurde jäh unterbrochen, als sie des Mordes an ihrem Mann angeklagt wurde und auch ihr Sohn ist verschwunden, welchen sie scheinbar auch ermordet haben sollte. Thea sitzt im Pflegeheim und hat das Sprechen aufgegeben, doch jeden Samstag erhält sie Blumen mit einem Zettel daran, auf welchem "Danke" steht. Eine junge Studentin besucht sie im Pflegeheim und wird kurz darauf ermordet und zerstückelt in einem Waldstück gefunden. Und auch eine weitere Leiche, die Jahrzehnte da liegt, wird gefunden. Was für Geheimnisse gibt es um die stumme Autorin? Die Polizei ermittelt und tappt ewig lange im Dunkeln...

Der Roman an sich fängt schon sehr spannend an. Die Autorin entführt den Leser in eine grauenvolle Geschichte der Morde und Verzwickungen, Geheimnisse und derbe Situationen. Die Polizei, allen voran Alex und Fredrika sind ratlos und haben auch dazu noch ihre eigenen Probleme. Die Personen sind alle gut gezeichnet, man hat sie direkt vor Augen, auch die stumme Thea. Dennoch hat die Autorin derart viele Personen eingebaut, dass es anfangs etwas schwierig ist, diese zuzuordnen.

Die ganze Zeit fragt sich der Leser selbst, kann Thea sprechen oder wirklich nicht - und wieso überhaupt schweigt sie, anstatt das alles aufzuklären? Wie in jedem Roman gibt es auch hier eine Nervensäge von Polizisten, der an einem Fall hängengeblieben ist und nicht aufhören mag, darin zu ermitteln, obwohl er abgeschlossen wurde und er keine Befugnis mehr dazu hat. Dieser ist auch Fredrika und Co. ein Dorn im Auge.

Die Situation spitzt sich immer mehr zu, als auch plötzlich Fredrikas Lebensgefährte zum Kreise der Verdächtigen gehört, auch hier erhöht sich die Spannung immens.

Die Fäden sind so gezogen, dass man ständig quer denkt und überhaupt nicht darauf kommt, wer denn nun hier der Bösewicht ist. Die Autorin hat gekonnt so viele Situationen geschaffen, dass es einem unmöglich ist, gleich zu erkennen, wer hier die Fäden zieht. Erst nach und nach erschafft sich einem im Kopf ein Bild, welches zu erkennen gibt, wie das alles zusammenhängen mag.

Ein grandioses Werk, das einen in die tiefsten Abgründe der Macht entführt und einen zum Nachdenken anregt während des Lesens, man ist ständig gefangen und kann eigentlich kaum aufhören zu lesen. Empfehlenswert an die Krimifans unter uns!