Rezension

Spannender Thriller um die Gefahren des Internets

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1) -

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
von Kristine Getz

Bewertet mit 4 Sternen

Broschiert: 432 Seiten

Verlag: Ullstein (30. Juni 2022)

ISBN-13: 978-3548065786

Originaltitel: Poppy

Übersetzung: Günther Frauenlob

Preis: 14,99 €

auch als E-Book erhältlich

 

Spannender Thriller um die Gefahren des Internets

 

Inhalt:

Während ihr Großvater auf sie aufpassen soll, wird die zweijährige Poppy entführt. Poppy ist ein Instagram-Star; Hunderttausende Follower hat das Blog ihrer Mutter, auf dem diese Poppys Leben der Öffentlichkeit zugänglich macht. 

 

Vier Wochen zuvor war schon einmal ein Kind in der Nähe verschwunden, nach zwölf Stunden aber unversehrt wieder aufgetaucht. Hängen die beiden Fälle zusammen?

 

Meine Meinung:

„Poppy“ ist ein spannender Thriller um eine Kindesentführung. Schnell wird klar, dass das Kind in höchster Gefahr schwebt. Doch die Ermittlungen ziehen sich. Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse der involvierten Personen ans Tageslicht, bis sich am Schluss der letzte Puzzlestein ins Gesamtbild einfügt. Kristine Getz gibt vage Hinweise, die zum Miträtseln einladen, aber man muss schon sehr genau und konzentriert lesen, um sie zu entdecken. Mich zumindest konnte die Autorin überraschen.

 

Gut gelungen fand ich die Perspektivwechsel. Hauptsächlich wird aus der Sicht der wegen einer psychischen Erkrankung krank geschriebenen Ermittlerin Emer Murphy erzählt, aber auch immer mal wieder kurz aus der Sicht anderer beteiligter Personen. Dazwischen gibt es noch auszugsweise Kommentare aus Foren, einem Mama-Forum und einem Pädophilen-Forum im Darknet. So wissen die Lesenden immer ein bisschen mehr als die Polizei, aber trotzdem nicht genug, um den Fall aufzuklären.

 

Insgesamt hat mir dieses Buch gut gefallen, allerdings konnte ich mich mit Emer nicht so recht anfreunden. Ich fand es sehr unrealistisch, dass ihre Vorgesetzte sie in ihrem Zustand arbeiten lässt. Auch ihre hellsichtige Großmutter war mir zu übertrieben und nicht authentisch. 

 

„Poppy“ wird als „Band 1 der Emer-Murphy-Serie“ bezeichnet. Ob und wann ein weiterer Band erscheinen wird, konnte ich aber nicht herausfinden.

 

★★★★☆