Rezension

Spannender Thriller, aber etwas schwächer als der Vorgänger

Die Karte -

Die Karte
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem ich „Der Fahrer“ von Andreas Winkelmann gelesen und geliebt habe, war mir klar, dass ich den Nachfolgeband „Die Karte“ auch lesen möchte. Im vierten Teil der Kerner und Oswald Reihe hat Winkelmann erneut eine aktuelle Thematik herangezogen und kritisch beleuchtet.

„Die Karte“ behandelt die Thematik von Laufapps bzw. Laufcommunitys, in denen die persönlichen Laufstrecken mit der Öffentlichkeit geteilt werden. Dies nutzt der Täter zu seinem Vorteil aus. Denn so kann er nachverfolgen, welche Strecken die Opfer am liebsten laufen. Wo sie an welchen Tagen sind. Das Buch spielt kurz nach der Corona-Pandemie und greift ebenfalls die angespannte Lage zwischen der Bevölkerung und der Polizei auf.

Die Fälle waren super spannend und auch der Schreibstil war mal wieder klasse! Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und konnte richtig mitfiebern. Bis zur Auflösung wusste ich nicht, wer die Tat begangen hat, was es umso spannender gemacht hat. Die verschiedenen Sichten fand ich großartig, auch wenn ich teilweise nicht recht wusste, wie sie miteinander zusammenhängen, haben sie später ein klares Bild ergeben. Sehr ergriffen hat mich auch der Tod eines Charakters, den ich sehr gemocht habe.

Ich habe mich sehr darauf gefreut, wieder von den Charakteren Kerner und Oswald zu lesen. Leider kam die Beziehung zwischen den Beiden in diesem Teil für mich persönlich etwas zu kurz. Da hätte ich mir ein wenig mehr Dynamik zwischen ihnen gewünscht. Teilweise schien mir Kerner auch ein wenig aus seiner Rolle zu fallen – das waren nur ein paar wenige Stellen, an denen er mir nicht ganz authentisch erschien.

Insgesamt fand ich den vierten Teil etwas schwächer als seinen Vorgänger, aber absolut lesenswert und sehr spannend! Ich kann das Buch jedem Thrillerfan nur ans Herz legen.