Rezension

Spannender Serienauftakt

Die Totenärztin: Wiener Blut -

Die Totenärztin: Wiener Blut
von René Anour

Bewertet mit 5 Sternen

Atmosphärisch dicht gewoben

Fanny Goldmann, ist zwar Ärztin, jedoch nur als Gehilfin in der Gerichtsmedizin angestellt. Als ihr einige Ungereimtheiten an Toten ins Auge springen, führt sie heimlich die Obduktionen durch. Sie will der Sache auf den Grund gehen und gerät in eine abenteuerliche Geschichte, die ihren Anfang bei der Ermordung Kaiserin Elisabeths nahm.

Das (Hör-)Buch beginnt sofort mit einer ausführlichen Obduktionsbeschreibung. Ich fand dies unglaublich interessant, ist jedoch nicht unbedingt etwas für zartbesaitete Gemüter. 

Der Schreibstil ist sehr detailverliebt, was eine unglaublich dichte Atmosphäre schafft. Ich fand mich sofort im Wien Anfang des 20. Jahrhunderts wieder. Alle Sinne wurden gekonnt angesprochen.

Die Namen aller Figuren sind sorgsam ausgesucht und sehr eingängig. Sie passen ausgezeichnet zu den jeweiligen Charakteren.

Die Auflösung war schlüssig und wirklich gut gemacht. Das einzige, was mich gestört hat, war der Cliffhanger zum Schluss, der besser die Anfangsszene des kommenden Romans gebildet hätte. Die Geschichte ist von sich aus so gut, dass die meisten Leser*innen bestimmt gerne auf den 2. Band warten. Das angedeutete „dunkle Geheimnis“ von Max hätte dafür m.E. völlig ausgereicht. So wirkt es jetzt wie eine Effekthascherei, die der Roman absolut nicht nötig hat.

Dennoch kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen, denn die Geschichte hat mich wunderbar unterhalten.