Rezension

Spannender Auftakt

Die Samuraiprinzessin 01 - Der Spiegel der Göttin - Corina Bomann

Die Samuraiprinzessin 01 - Der Spiegel der Göttin
von Corina Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

Die 14jährige Tomoe Gozen lebt das entbehrungsreiche Leben einer Bauerntochter, ihre Eltern versuchen für sie einen Mann zu finden, aber ohne Mitgift ist das Unterfangen schwierig. Doch Tomoe sehnt sich nicht nach einem Mann, sie ist mir ihrem Leben in der abgelegenen Kate der Eltern zufrieden. Als ihre Mutter sie in die Kälte hinausschickt um Feuerholz zu sammeln, ändert sich alles. Tief im Wald begegnet ihr ein Bote des Todesgottes Enma, der ihr eröffnet, dass sie von den Göttern auserwählt wurde. Sie soll drei verschollene Throninsigien suchen, um damit den wahren Kaiser zu finden und ihm zum Thron zu verhelfen. Als Tomoe den Rückweg antritt, findet sie die Hütte ihrer Eltern abgebrannt vor, ihre Eltern und Geschwister ermordet. Tomoe schwört bittere Rache. Nachdem sie ihre Familie bestattet hat, macht sich auf den Weg. Nach wenigen Tagen begegnet sie einer Gruppe von Mönchen, die ihr anbieten, sie mit in ihr Kloster zu nehmen und zu einer Samurai-Kämpferin auszubilden. Sie macht von dem Angebot Gebrauch, lernt kämpfen, reiten, lesen und schreiben. Ihr Ausbilder Hiroshi ist ein strenger, aber zugleich gerechter Lehrmeister, auf den Tomoe sich verlassen kann.

Corina Bomann hat in ihrem Auftaktroman "Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin" eine faszinierende, atmosphärisch dichte Geschichte geschrieben, die im Japan im 12. Jahrhundert spielt. Sie verknüpft geschichtliche Fakten mit Fantasy und man lernt nebenbei noch einiges über die japanische Mythologie, was mir sehr gut gefallen hat. Der Erzählstil ist bildhaft, so dass die Landschaften, die Jahreszeiten und die Protagonisten vor dem inneren Auge entstehen. Die Handlung ist komplex aufgebaut und durchweg spannend.

Die Geschichte um Tomoe liest sich vom ersten Moment an fesselnd, im Prolog findet man eine Szene, die wohl in einem der kommenden Teilen zu finden ist, schon diese macht neugierig. Spannend geht es weiter mit Tomoes Begegnung mit dem Todesboten, ihrer Ausbildung und ihrem Leben im Kloster sowie der Suche nach dem Spiegel der Sonnengöttin Amaterasu. Vor allem die Szenen im Kloster sind schön geschildert. Als Tomoe lernt, die Freundschaft ihres Pferdes zu gewinnen, aber auch die Kampfszenen und die Gefahren, denen sie außerhalb der Klostermauern ausgesetzt ist, sind spannend beschrieben.

Die Hautpcharaktere sind detailliert gezeichnet, lebendig und jeder für sich einzigartig. Mit Tomoe konnte ich mich gut identifizieren, sie ist zwar noch jung, hat aber einen willensstarker Charakter, ihr erklärtes Ziel ist es, die Mörder ihrer Familie zu finden und den Tod ihrer Lieben zu rächen. Dafür riskiert sie alles und versucht sich in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten. Mit Hiroshi hat sie einen Lehrmeister, der ihr immer zur Seite steht. Sehr gelungen sind auch die mystischen Wesen, denen Tomoe und Hiroshi im Lauf der Geschichte immer wieder begegnen.

Fazit: Ein wunderbares Buch das mich von der ersten bis zur letzten Seite in Atem gehalten hat, so dass ich schon gespannt auf den nächsten Teil warte.