Rezension

Spannende Erzählung auf zwei Zeitebenen

Das College -

Das College
von Ruth Ware

Bewertet mit 4 Sternen

Der Inhalt:

Du kennst den Mörder. Aber es ist nicht, wer du denkst. Eine verschworene Clique in Oxford. Ein abscheuliches Verbrechen. Ein unschuldig Verurteilter. Und die Erschütterungen des Falls wirken noch heute nach ... Vor zehn Jahren hat Hannah die Leiche ihrer Freundin April gefunden. Es war das Ende ihrer sorglosen Zeit als Studentin in Oxford und das Ende ihres unbeschwerten Lebens. Damals schien klar, wer April ermordete. Aber jetzt erhält Hannah eine Nachricht von einem Journalisten, der über den Fall recherchiert, und bekommt furchtbare Zweifel: Hat ihre Aussage einen Unschuldigen hinter Gitter gebracht? Sie muss die Wahrheit herausfinden. Auch wenn dabei ihr eigenes Leben in Gefahr gerät.

Meine Meinung zum Roman:

Zunächst muss ich betonen, wie sehr mir das Cover nicht nur gefällt, sondern wie passend auch die Bildelemente zum Inhalt des Romans ausgewählt wurden. Schon das Äußere verspricht eine geheimnisvolle College-Atmosphäre an einer von Englands ältesten Universität und der Inhalt hält dieses Versprechen. Der Schreibstil der Autorin ist einfach und verständlich. Auch die Übersetzung ins Deutsche scheint gelungen zu sein. Die Kapitel im Roman werden mit "Davor" und "Danach" betitelt, was dabei hilft, sich besser mit den zwei Zeitebenen (vor und nach Aprils Tod) vertraut zu machen. Im "Davor" lernt man eine jüngere Hannah und ihre Freunde kennen und was für absurde "Streiche" die Clique um April ihren Mitstudierenden spielt. Im "Danach" lernt man eine ältere Hannah kennen, schwanger und verheiratet mit Will, den man bereits aus dem "Davor" kennt.

Ruth Ware versteht es meisterlich, ihre Leser an das innere Gefühlsleben von Hannah heranzuführen und sie uns sympathisch zu machen. Gleichzeitig weiß sie, wie man Charaktere so unsympathisch wie nur irgendwie möglich erscheinen lassen kann. Neville und April sind nur zwei der Personen im Roman bei denen ich geschockt war von ihren Taten. Zudem lockt uns die Autorin durch die Rückblicke auf verschiedene Fährten und man gerät richtig ins Raten: Wer könnte der oder die Mörder(in) von April sein? Und warum wurde sie ermordet? Was weiß Will wirklich und warum verhält er sich so merkwürdig? Wem kann Hannah eigentlich vertrauen?

Auf den letzten Seiten wird dann alles aufgedeckt und ich muss gestehen, ich war total baff. Was mir an Spannung im ersten und zweiten Teil gefehlt hat, ist im letzten definitiv dazu gekommen. Und das gerade jemand der Täter war, den ich eigentlich von meiner Verdächtigenliste gestrichen hatte? Verrückt! Auch die Wendungen und Erklärungen zu den Ereignissen auf den letzten Seiten haben mich erneut vom Roman überzeugt. 

Von mir gibt es 4/5 Sternen für den Roman, da mir am Anfang und in der Mitte ein wenig die Spannung gefehlt hat.