Rezension

Spannend und informativ

Kinder des Aufbruchs -

Kinder des Aufbruchs
von Claire Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Viel politisches aus der damaligen Zeit.

Inhalt:
Die Zwillingsschwestern Emma und Alice leben zusammen mit ihren Ehemännern im Westteil Berlins. Der Mauerbau ist 6 Jahre her. Zwischen dem Westen und dem Osten herrscht ein kalter Krieg. Als plötzlich alte Bekannte aus der DDR auftauchen, werden die Schwestern misstrauisch. Sind sie und ihre Männer in das Visier von Spitzel geraten?

Leseeindruck:
"Kinder des Aufbruchs" ist die Fortsetzung von "Kinder ihrer Zeit". Es geht um die Lebensgeschichte der Zwillingsschwestern Emma und Alice, eingebettet in die turbulente Nachkriegszeit um 1967. Sowohl im Westen, als auch im Osten, konnte man niemanden trauen. Spitzel gab es in allen Positionen. Studentenunruhen haben für viel Gewalt gesorgt. Auch sonst war politisch gesehen viel los. All das fängt die Autorin in ihrem Roman ein. Was ihr durch die hervorragende Recherche gut gelungen ist. Sie lässt die Zeit bildhaft aufleben. Mittendrin die beiden Schwestern mit einer nicht ganz so glorreichen Vergangenheit. Ich liebe die Geschichten von Claire Winter. Auch vorliegender Roman hat mir sehr gut gefallen. Allerdings dauert es bis er so richtig in Schwung kommt. Mir persönlich war es gerade am Anfang mit zu viel politischem vollgepackt. Alice und Emma kamen mir in dieser Phase fast zu kurz. So hat es einige Zeit gebraucht bis ich in einen Lesefluss gekommen bin. Ab da habe ich aber gerätselt, wer denn nun wirklich den beiden etwas Böses will und mitgefiebert, wenn sich die Schwestern meiner Meinung nach in größte Gefahr begeben haben. Dabei konnte mich die Autorin manches mal überraschen. Ein wenig hadere ich damit, dass bis zum Ende alle Protagonisten irgendwie in eines der politischen Ereignisse involviert waren. Das hat zwar gut die Zeit wiedergeben, war mir persönlich jedoch etwas zu viel des Guten.

Fazit:
Wieder einmal konnte ich bei einem Roman der Autorin viel lernen, was kein Geschichtsunterricht in der Schule geschafft hat. Allerdings waren mir in "Kinder des Aufbruchs" zu viele politische Themen verpackt, die kurz erklärt wurden. Klar, dass ist der damaligen Zeit geschuldet. Aber gerade am Anfang hätte mir persönlich die Konzentration auf ein Thema besser gefallen, um schneller in einen Lesefluss zu kommen. So habe ich lange Zeit gebraucht, um wirklich komplett gefesselt von der Geschichte zu sein. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.