Rezension

Spannend, aber es bleiben Fragen

Der Mädchenwald - Sam Lloyd

Der Mädchenwald
von Sam Lloyd

Zum Inhalt:

Elissa wird während der Teilnahme an einem Schachwettbewerb auf dem Parkplatz des Hotels entführt und danach in den Keller einer Hütte im Wald gesperrt, - dem Mädchenwald, wie Elijah ihn nennt. Dort findet er Elissa und versucht ihr - so gut es ihm möglich ist - zu helfen. Elissa ihrerseits möchte Elijah manipulieren, über seine Grenzen zu gehen. Doch das ist nicht so einfach, wie es zuerst scheint, denn auch Elijah hat seine Geheimnisse.

 

Mein Eindruck:

Sam Lloyd schreibt seine Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und wirft damit seinen Leser/inne/n gezielt Bröckchen (oder - um im Thema zu bleiben – Brotkrumen) vor die Nase, die diese begierig aufklauben. Denn so erfahren sie nur Stück für Stück, wie sich die Hautbeteiligten (Elissa, Elijah und die mit der Ermittlung beauftragte Polizistin) fühlen, welche Gedanken sie abseits der Entführung hegen und wo ihre Sorgen liegen. Der Autor schafft es trotz fehlender Cliffhanger am Ende seiner Kapitel, dass man wissen möchte, wie es mit der hier behandelten Person weitergeht und erreicht den Wunsch, immer weiter zu lesen. Lloyd macht dabei besonders deutlich, dass das Umfeld, in dem wir uns bewegen, die Handlungen steuert: Elissa ist beispielsweise viel analytischer und taktierender, als ein Mädchen von 13 Jahren im Normalfall wäre, aber ihr Schachspiel hilft dabei. Die Polizistin kämpft gerade gegen eine mögliche Fehlgeburt an und reagiert damit emotionaler als sonst.

Auch sprachlich passt sich das Buch immer wieder der momentan beschriebenen Person an und bewirkt damit, dass sich der Lesende ebenfalls in diese Umlaufbahn begibt.

Inhaltlich baut der Autor einige wirklich überraschende Wendungen ein, bleibt aber zum Schluss doch ein paar Antworten schuldig. Leider, denn sonst gäbe es an der fesselnden Geschichte nichts zu mäkeln.

 

Mein Fazit:

Ein spannender Thriller mit Überraschungen und viel Gefühl