Rezension

spannend

Die Geschichte eines schönen Mädchens - Rachel Simon

Die Geschichte eines schönen Mädchens
von Rachel Simon

Bewertet mit 5 Sternen

Was würdest Du tun, wenn mitten in der Nacht zwei Fremde an Deine Tür klopfen, nicht sprechen würden, aber verzweifelt wirken und Du merkst, sie sind in Not ? Die Frau hat ein Baby dabei und das vertraut sie Dir an, als die Wärter der nahen Behindertenanstalt sie wieder einfangen. Die Witwe Martha nimmt sich des Kindes an. Werden die Mutter und ihr Begleiter das Kind je wiedersehen ?

Spannend, mitfühlend ohne kitschig zu werden und lesenswert, da er ein wichtiges Thema aufgreift und die grausamen Zustände in den Anstalten der 60/70ger Jahre schildert und anprangert. Man bangt und leidet mit den Figuren mit. Da sich die Wege trennen, gibt es mehrere Handlungsstränge, wobei allen gemeinsam ist, dass sie wieder zusammen finden möchten. 

Das einzige, was mich bißchen störte, war, dass der taubstumme Mann auch etwas minderbegabt dargestellt wurde, als hätte er mit dem Gehör auch seinen Verstand eingebüsst. Es ist sicherlich schwer darzustellen, wie schwierig es ist, sich zurecht zu finden, wenn man nicht versteht, was andere sagen und keine verständliche Gebärdensprache zur Verfügung hat, aber vielleicht hätte man das doch besser machen können, ohne ihn allzu kindlich-schlicht wirken zu lassen.

Mal ein Buch außerhalb meines üblichen Genres, was ich gerne gelesen habe. Habe sogar geheult. Ja, ehrlich.