Rezension

Solider zweiter Teil der Reihe

Frostfluch - Jennifer Estep

Frostfluch
von Jennifer Estep

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Gwen Frost lebt. Noch. Denn die Schnitter des Chaos haben es auf sie abgesehen. Und deshalb muss Gwen an der Mythos Academy kämpfen lernen. Ihr Lehrer: der attraktive Logan Quinn, in den Gwen heimlich verliebt ist. Die Komplikationen sind allerdings vorprogrammiert, denn der Spartaner hat ihr bereits zu Anfang des Schuljahres das Herz gebrochen. Ein Skiausflug bietet ihr endlich die willkommene Abwechslung vom harten Training – dort lernt sie den umwerfenden Preston kennen. Bald wird jedoch klar, dass Gwen ganz andere Sorgen hat: Die Feinde der Mythos Academy sind ihr auch außerhalb des Campus auf den Fersen und setzen alles daran, Gwen zu töten. Und zu allem Überfluss scheint auch Preston nicht der zu sein, für den sie ihn hält …

Meine Meinung:

“Frostfluch” ist der zweite Band rund um die Protagonistin Gwen Frost und ihre Abenteuer auf der Mythos Academy.

Auch in diesem Buch bekommen wir die Geschichte wieder aus Sicht von Gwen erzählt. Mich persönlich konnte die Ich-Perspektive überzeugen, weil wir dieses Mal noch mehr an Gefühlen zu bewältigen haben. Von Selbstzweifel, über Schwärmereien bishin zu der Erkenntnis, zu was die Protagonistin alles fähig ist, muss der Leser den Überblick behalten. Das wäre sehr schwer, wenn wir nicht direkt in Gwens Gedanken blicken könnten.

Der Schreibstil ist wie schon im ersten Band sehr flüssig und die Lektüre lässt sich schnell weglesen. Einsteiger haben es mit der zweiten Episode einfach, weil ziemlich viele Details wiederholt werden. Hier bringe ich auch meinen größten Kritikpunkt an: Für Kenner von “Frostkuss” könnte es ein wenig zäh bzw. langweilig werden. Mich haben die ständigen Wiederholungen nach ein paar Seiten sogar richtig genervt, weswegen ich einen Punkt abziehen muss. Man kann es zwar nicht jedem recht machen, aber wenn man eine Serie schreibt, sollte man davon ausgehen, dass die Leser Band eins kennen. Gegen ein kurzes wieder-in-die-Geschichte-hineinkommen hätte ich ja nichts einzuwenden gehabt.

Die Charaktere haben mir dieses Mal ein bisschen besser gefallen, weil sie irgendwie mehr Persönlichkeit hatten. Sie haben sich auf ihre Art und Weise weiterentwickelt und gerade bei Gwen hat man eine große Veränderung wahrgenommen. Trotz allem war die Wandlung aber realistisch und deshalb konnte ich sie ihr vollkommen abnehmen. Der Leser muss sich in dieser Episode auf ein großes Liebeschaos einstellen, denn Gwen wird mehr als ein Mal übel mitgespielt.

Die Fantasy-Elemente sind wohl verteilt. Wir befinden uns zwar in einer magischen Welt, aber diese ist Teil der normalen Welt. So sind die Fähigkeiten der Mythos Schüler vor den Augen der Normalsterblichen verborgen. Das Buch ist also auch etwas für Fans der Antike, weil wir es mit Spartanern, Walküren und anderen Geschöpfen zu tun haben.

Die Spannungskurve war für ein Jugend-Fantasy-Buch in Ordnung. Durch die bereits erwähnten Wiederholungen hat sie leider ein bisschen einbüßen müssen. Dafür waren die letzten 150 Seiten wirklich richtig spannend. Gerade das Ende hat Lust auf die dritte Episode gemacht, die auch schon bei mir liegt. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es weitergeht. Die Welt der Mythos Academy hat mich in ihren Bann gezogen und noch nicht wieder los gelassen.

Bewertung: 4 / 5 Sterne