Rezension

Solider Jugendthriller, der etwas an Pretty Little Liars erinnert

Wer zuletzt lügt - Laurie Elizabeth Flynn

Wer zuletzt lügt
von Laurie Elizabeth Flynn

Bewertet mit 3 Sternen

"Wer zuletzt lügt" ist ein Jugendthriller von Laurie Elizabeth Flynn. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Fiona. Fiona ist unsterblich in Beau verliebt, dessen Bruder vor einem Jahr auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Seitdem hat Beau sich verändert. Aber auch Fiona verändert sich, als sie die ausgeflippte Trixie kennenlernt. Fiona ordnet sich immer mehr unter, bis eines Tages Trixie spurlos verschwindet - angeblich Selbstmord. Hängen Trixies Verschwinden und das von Beaus Bruder Toby irgendwie zusammen? Und welche Rolle spielt Trixies Ex Jasper?

Zu Beginn des Buches hatte ich einige Probleme mit dem Erzählstil. Die komplette Geschichte ist aus Fionas Sicht erzählt, aber in wechselnden Zeitebenen. Wenn man sich dran gewöhnt hat, stört es aber nicht weiter, sondern gibt einen geschickten Einblick in die Geschehnisse und Schlüsselsituationen der Vergangenheit.

Protagonistin Fiona war mir recht unsympathisch. Warum? Sie hat sich so massiv manipulieren und lenken lassen, dass es mir manchmal weh getan hat. Zudem hatte ich den Eindruck, dass sie keine eigene Meinung besitzt und sich selbst ausschließlich in der Opferrolle sieht. Zum Glück gab es im Laufe des Buches einen deutlichen Entwicklungsschritt, so dass Fiona auch mal proaktiver und selbstbestimmer auftritt. 

Generell fand ich die Protagonisten in dem Buch sehr problembehaftet. Okay, es ist ein Highschool-Drama... und Highschool Kids haben eben Probleme. Aber in dieser Masse macht das Buch jeder Daily Soap Konkurrenz. Drogen, Stalking, Essstörungen, Manipulation, Mobbing, Sex-Eskapaden... alles dabei. Ein bisschen weniger wäre mehr gewesen.

Was mir sehr gut gefallen hat, war der Spannungsbogen. Die Autorin hat es geschafft durch den Wechsel zwischen den Zeiten die entscheidenden Schlüsselmomente zu beschreiben, die für die Gegenwart relevant sind. Das ein oder andere mal wurde dadurch eine Wendung in der Story erzeugt, die ich so nicht erahnt habe. Das fand ich klasse und das hat dafür gesorgt, dass man das Buch sehr schnell durchliest (kleiner Pageturner mit Schwächen).

Auch gut fand ich das Ende. Trotz einiger Schwächen in der Umsetzung hat die Autorin ein befriedigendes Ende kreiert, das alle Fragen klärt und irgendwie auch zu einem Jugendbuch passt. Ein Psychothriller war das Buch für mich nicht, aber ein solider Jugendthriller. Wer Pretty Little Liars mag, wird hier sicherlich auch seinen Spaß haben.