Rezension

So geht Erfolg

Schwarzes Herz
von Jasmina Kuhnke

Bewertet mit 2 Sternen

Eine sehr persönliche Geschichte, die Lebensgeschichte der Jasmina Kuhnke. Die schwarze Ich-Erzählerin hat es mit gewalttätigen Männern zu tun. Zunächst ihr Stiefvater, später dann der gewalttätige Vater ihrer Kinder. Fast könnte man meinen, sie sucht sich die falschen Bezugspersonen aus, aber nicht nur diejenigen, die ihr am nächsten stehen, lassen sie spüren, dass sie anders ist. Schon das Baby wird abgelehnt, das Kind sowieso.

Rassismus ist auch in unserer aufgeklärten Welt alltäglich, da können die Gutmenschen mit ihren Neuinterpretationen von alten Märchen ganz bestimmt nichts dran ändern. Denn sowas hilft einem People of Color nichts. Der Stil der Autorin ist sehr einnehmend, sie versteht es, ihre Geschichte so zu erzählen, dass man ihr gerne zuhört. Aber auch hier gilt: Sex sells. Und nicht nur das, auch skandalträchtige Verhaltensweisen tragen dazu bei, auf ein Buch aufmerksam zu werden. Die Erzählung beginnt mit einer toxischen Beziehung, wie sie überall vorkommt, in einer vulgären Sprache.

Sie erzählt von ihr als Kind, dann wieder ist sie im Erwachsenenleben angekommen, irgendwie ohne Punkt und Komma. Unterhaltsam, das ja. Aber doch in einer sehr einseitigen Sichtweise. Ich mag grundsätzlich keine Ausgrenzungen, egal wen es betrifft. Auch sie grenzt aus, urteilt und verurteilt. Was ihr gutes Recht ist und doch würde ich mir auch von ihr mehr Distanz wünschen. Nicht nur andersfarbige Menschen erleiden so ein Schicksal, hier würde ich nicht von rassistischem Fehlverhalten sprechen, es waren eher durch und durch vergiftete Verbindungen, die sie hatte, die sie einging.

„Schwarzes Herz“ zeichnet ein einseitiges Bild einer Gesellschaft, die ausgrenzt. Menschen mit dunkler Hautfarbe in einer Opferrolle darstellt, die es so bestimmt auch gibt, aber das hat nichts mit der Tönung der Haut zu tun. Die Autorin ist eine starke Persönlichkeit, weiß mit den Medien umzugehen und hier holt sie aus, klagt an. Auch ich bin neugierig geworden. Zum einen ein Thema, das mich interessiert, das polarisiert. Zum anderen war ihr Verhalten auf der Buchmesse ein Erfolgsgarant. Nein, dieses Buch hat meine Erwartungen nicht erfüllt.