Rezension

Sensibles Thema authentisch umgesetzt

Runaway
von Anabelle Stehl

Jahrelang hat Miriam ihre Abtreibung allen verheimlicht. Nun erfährt ihre Familie davon und kann ihre Entscheidung nicht nachvollziehen.
Mit dem Kindertraining im Boxklub geht Elias seiner Leidenschaft nach. Doch seine Familie erwartet von ihm, dass er mehr Verantwortung im Familienbetrieb übernimmt. Zusammen mit seinem Studium bleibt ihm kaum noch Luft zum Atmen.
Beide wissen nicht, was sie nun machen sollen. Können sie sich gegenseitig unterstützen?
Am Anfang war ich aufgrund der Thematik skeptisch, ob ich das Buch lesen möchte. Aber ich war mir sicher, dass Anabelle es schaffen würde, dieses sensible Thema authentisch zu verarbeiten. Ich bin von der Umsetzung absolut begeistert!
In vielen Textstellen wird das Thema Schwangerschaftsabbruch aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Außerdem macht das Buch auf die momentane Situation von Frauen, die sich erstmal nur informieren möchten, aufmerksam.
Gerade Miriams Stärke hat mich sehr beeindruckt. Sie bleibt sich selber treu. Obwohl sie selber Probleme hat, hat sie immer ein offenes Ohr für andere.
Elias mochte ich schon in den vorherigen Bänden sehr. Aus seiner Perspektive zu lesen fühlt sich einfach richtig an. Damit meine ich, dass mir seine Gedanken und Gefühle sehr vertraut sind. Es ist immer schön zu sehen, dass man mit manchen Sachen nicht alleine ist.
Im Buch gibt es einen tollen Poetry Slam-Text, der von einem Nebencharakter vorgetragen wird. Er passt perfekt auf die Situation der Protagonisten und gibt gleichzeitig auch dem Leser etwas mit.
Am Ende wird ein Bogen zurück zum ersten Band gesponnen, der das Ende der Reihe perfekt macht. Es ist ein toller Abschluss für die Trilogie!
Ich kenne kein anderes Buch, das sich mit dieser Thematik befasst und kann es deswegen allen New Adult-Lesern nur ans Herz legen!