Rezension

sehr unterhaltend, spannend, teilweise humorvoll

Mein Wille geschehe
von Bernd Schwarze

Mein Wille geschehe

Benedikt Theves ist ein erfolgloser und von Selbstzweifeln geplagter Pfarrer in der Alsberger Petrikirche. Mit seinen langweiligen Predigten vergrault er die ohnehin immer weniger werdenden Gläubigen. Auch seine Frau nimmt ihn nicht ernst und stellt sein Handeln infrage. Um mehr Aufmerksamkeit zu erlangen, führt er die für die protestantische Kirche nicht übliche Beichte ein. Und damit nähert sich der Wendepunkt. So vertraut zunächst ein junges Mädchen ihre Probleme dem Pfarrer an. Doch als ihn ein gewalttätiger Ehemann seine Untaten beichten möchte und Theves ein abscheuliches Video zeigt, erschlägt er den Widerling im Affekt. Anstatt sich der Polizei zu stellen, erwächst in dem Pfarrer eine nie gekannte Energie. Seine nunmehr selbstbewussten, gefühlsbetonten und menschennahen Predigten begeistern die Menschen und schon bald füllt sich seine Kirche. Auch fühlt sich die Frau des von ihm Ermordeten zu ihm hingezogen und die Dinge nehmen ihren Lauf. Benedikt Theves begibt sich auf einen holprigen Rachefeldzug gegen bestehendes Unrecht und verstößt derweil gegen die Gesetz Gottes. Als Leser hält man stets den Atem an und bangt, ob dies wohl alles gut gehe.

Der Autor Bernd Schwarze schafft es durch überraschend eintretende Situationen, seinem flüssigen, sehr spannenden und teils humorvollen Schreibstil den Leser in den Bann zu ziehen. Dabei gelingt es ihm auch uns eine gewisse Schadenfreude zu entlocken. „Mein Wille geschehe“ ist ein Kriminalroman, der mich äußerst gut unterhalten hat und ich hoffe auf ein baldiges Erscheinen eines weiteren Buches von Bernd Schwarze.