Rezension

Sehr lesenswert

Everlight - Avery Williams

Everlight
von Avery Williams

zum Inhalt:
Alles fing in London 1349 an. Die junge Seraphina ist glücklich, sie ist verliebt und nun sieht es so aus als würden sie und ihr Schwarm tatsächlich zusammen kommen. Doch dann wird sie niedergestochen. Sie kann nur überleben, indem sie einen geheimnisvollen Trank zu sich nimmt, der ihre Seele von ihrem Körper loslöst und sie so unsterblich macht. Seitdem sind mehr als 600 Jahre vergangen die Seraphina an der Seite von Cyrus, ihrem ehemaligen Schwarm, verbracht hat. Doch dieser hat sich mit der Zeit verändert und Sera wünscht sich nur noch seiner Kontrolle zu entkommen und ihrem ewigen Leben ein Ende zu setzen. Sich hat es satt immer wieder den Körper zu wechseln und möchte mit ihrem derzeitigen Körper sterben. Doch dann geht so einiges schief und plötzlich findet sich Sera in einem neuen Körper wieder und muss sich in einem komplett neuen Leben zurecht finden. Dies in ständiger Angst, dass Cyrus sie doch noch finden könnte und während sie überlegt wie sich aus diesem ganzen Schlamassel wieder rauskommen soll, geschieht etwas, das noch einmal alles ändert. Sie verliebt sich...

meine Meinung:
Everlight beginnt direkt sehr spannend. Zuerst erfährt man im Prolog kurz, wie Seraphina überhaupt zu einer Unsterblichen wurde und dann geht es im ersten Kapitel direkt damit los, dass sie plant wie sie Cyrus entkommen und sterben kann. Ich war ehrlich gesagt zuerst etwas irritiert, da ich gerne etwas mehr noch darüber erfahren hätte, wie Seras Leben kurz nachdem sie unsterblich wurde und dann auch in den rund 600 Jahren danach aussah. Auch hätte ich gerne erfahren, wie es war, als Sera Cyrus noch geliebt hat. Dennoch hat mich die Geschichte danach schnell gefesselt und wurde richtig spannend. Ich habe richtig mit Sera mitgefiebert auf ihrer Flucht vor Cyrus, auch wenn einem von Anfang an klar ist, dass sie nicht sterben wird. 

Ich war erstaunt wie schnell sie sich dann in ihrem neuen Leben als Kailey zurecht gefunden hat. Besonders gewundert hat mich, dass wirklich niemandem aufgefallen ist, dass Kailey nicht mehr sich selbst ist. Doch natürlich ist es logisch dass niemand wirklich daran denken würde, dass ein Unsterblicher Kaileys Körper übernommen hat. 
Danach wurde die Geschichte erstmal ein bisschen weniger Spannend, jedoch nicht langweilig. Es ging einfach mehr darum, wie sich Sera in ihrem neuen Leben zurecht findet und wie sie sich langsam in Noah, ihren Nachbar, verliebt. 
Gegen Ende wurde die Geschichte dann aber wieder sehr spannend, wobei das Ende selbst wirklich echt komplett fies war und ich es fast nicht fassen konnte. Ich konnte es echt fast nicht glauben und hätte das Buch am liebsten quer durchs Zimmer geworfen. Ich hoffe wirklich der Zweite Teil lässt nicht allzu lange auf sich warten, denn das Ende ist wirklich so richtig, richtig fies.

Sera oder auch Kailey, wie sie ja dann heisst, war wirklich sehr sympathisch. Ich konnte mich zwar nicht wirklich mit ihr identifizieren und teilweise konnte ich ihre Handlungen nicht wirklich nachvollziehen, aber ich fand es wirklich toll, wie sie versucht hat Kaileys Familie möglichst weiteren Kummer zu ersparen und wie sie immer Gewissensbisse hatte, da Kailey ja eigentlich tot ist und sie nun an ihrer Stelle lebt, obschon sie keine Schuld an Kaileys Tod trägt. Auch ihre Beziehung zu Noah fand ich total süss, die beiden sind nicht sofort auf den ersten Blick ineinander verliebt, also eigentlich kennen sich Kailey und Noah auch schon sehr lange, sondern sie nähren sich eher langsam an. Allerdings hat mir bei Kailey bzw. Sera manchmal ein bisschen die Tiefe gefehlt und irgendwie hätte ich das Gefühl gehabt eine Person die schon über 600 Jahre lang lebt, würde sich ein bisschen weniger wie ein typischer Teenager verhalten.

Was Noah angeht, mochte ich auch ihn eigentlich sehr. Er ist ein normaler und netter Junge und irgendwie fand ich es erfrischend mal einen komplett normalen Jungen als männlichen Gegenpart zu Sera zu haben, besonders da er in so einem Gegensatz zu Cyrus steht, der einfach alles andere als sympathisch und sehr schwer zu durchschauen ist. Doch beide Noah und Cyrus blieben für meinen Geschmack etwas zu Flach und ich hätte gern mehr über sie erfahren. Ich hoffe im nächsten Teil erhalten die Charaktere noch etwas mehr Tiefe. 

Die Gestaltung des Buches finde ich sehr gut gelungen. Das Cover ist sehr schön, auch wenn es leider nicht unbedingt viel, eigentlich gar nichts, mit der Geschichte zu tun hat. Die Blumen fühlen sich irgendwie auch echt toll an, ausserdem mag ich das Format des Buches total. Es ist richtig süss, so klein wie es ist. Die innere Gestaltung hat mir sogar noch besser gefallen, denn immer wieder findet man wunderschöne Illustrationen, die die Geschichte nochmals toll unterstreichen. Der Titel Everlight - Das Buch der Unsterblichen ist nicht unpassend, aber irgendwie hätte ich mir darunter eine etwas andere Geschichte vorgestellt, liegt aber möglicherweise an mir.

Fazit:
Ein tolles Buch für zwischendurch, das man mit seinen rund 240 Seiten auch sehr schnell gelesen hat. Die Geschichte wird nie langweilig, allerdings fehlt es den Charakteren ein bisschen an Tiefe und auch sonst gibt es ein paar kleine Makel. Dennoch ist die Geschichte durchaus sehr lesenswert und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil. Zu einem grossen Teil auch wegen dem ultra fiesen Ende.