Rezension

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Sehr gute Idee und spannend geschrieben

NSA - Nationales Sicherheits-Amt - Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 4 Sternen

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich NSA von Eschbach lesen und war total gespannt, da ich bis jetzt alle seine Bücher verschlungen habe und auch nach diesem Buch bin ich nicht enttäuscht, wobei er sich auf neues Terrain wagt.
Geschichte:  Helene wird als sogenannte Programmstrickerin vom Nationalen Sicherheits- Amt eingestellt und ist dafür zuständig, Programme und Auswertungen zu erstellen, die ihre männlichen Kollegen anfordern. Deutschland hatte sehr früh die Computer entdeckt und ist nach dem ersten Weltkrieg weiterhin führend in dieser Technik, obwohl die anderen Staaten alle Patente dem deutschen Volk abgenommen hatten. Es gibt tragbare Volkstelefone und es wird bargeldlos bezahlt. Hitler ist an die Macht gekommen und hat Polen eingenommen.  Um nicht von der Gestapo übernommen zu werden , versucht das NSA , Hitler zu beweisen, dass sie durch Ihre Überwachungsprogramme und Auswertungen einen größeren Beitrag leisten können, als unter der Aufsicht der Gestapo...  Helene gerät durch das Programmieren in große Konflikte mit sich und ihrem Gewissen, da sie dabei hilft, versteckte Menschen aufzuspüren, wobei sie doch selbst einen Deserteur versteckt hält.....
Das Buch startet stark und legt direkt 1942 los, wobei das Leben von Helene rückblickend erzählt wird. Ebenfalls ein Hauptakteur ist Eugen, der ebenfalls als Analyst im NSA arbeitet und hauptsächlich eigene Ziele verfolgt, die auch in seiner Vergangenheit zu finden sind.
Dazu spannt er auch Helene ein, die für ihn programmiert und er den Ruhm abschöpfen kann. Die Idee, Computer und ihre möglichen Auswirkungen auf den Verlauf des 2. Weltkriegs einzubauen ist grandios aber es wurde zum Ende hin, manchmal einfach zu viel und das neue Terrain, ist eine Liebesgeschichte die sich in mancher Hinsicht nicht so ganz einfach darstellt und man die Unerfahrenheit Eschbachs mit diesem Thema zeigt. Das ändert aber nichts daran, dass es spannend beschrieben ist und man es nicht aus den Händen legen will.
Die Protagonisten sind gut beschrieben und man mag sie oder einfach gar nicht. Nicht jeder ist 100% Böse oder 100% gut, was ein positiven Effekt ausmacht. Natürlich gibt es die SS und viele die blind jedem Befehl folgen, aber auch viele die sich ihre Gedanken machen. Es ist ein Buch das zum nachdenken viel Raum lässt und viel Phantasie, was alles möglich gewesen wäre, durch die Computer. Vor allem hätte das in einem totalen Überwachungsstaat geendet, der noch mehr das Individuum eingegrenzt hätte.
Es ist eine klare Leseempfehlung trotz 1 Stern Abzug, der wirklich nur dafür steht, dass der Autor am Ende etwas übertrieben hat. Absolut lesenswert !