Rezension

Sehr eigener Schreibstil, nicht jedermanns Geschmack

Jenseits der Untiefen - Favel Parrett

Jenseits der Untiefen
von Favel Parrett

Eins ist dieses Buch gewiss nicht und das ist massenkompatibel. Es ist kein gefälliges nettes Werk, das dem Geschmack der Masse angepasst ist und einen freundlich lächelnd in ein verträumtes Paradies entführt.

"Jenseits der Untiefen" ist ein in kurzen und prägnanten, teilweise fast nüchternen Sätzen geschriebenes Buch, das seinen eigenen Sog entfesselt und den Leser in das Geschehen hinein zieht.
Die Dramatik, die das ganze Buch bestimmt, zieht sich durch bis zur letzten Seite, sie packt den Leser und gibt ihn erst am Ende, erschüttert und atemlos, wieder frei.

Mit Sicherheit ist es auch genau dieser Schreibstil, an dem sich die Geister scheiden. Entweder man mag ihn oder er schreckt einen ab, aber er lässt einen nicht kalt. Wenn man sich auf ihn einlassen kann, wird man mit einer unwahrscheinlich intensiven Erzählung belohnt.

Die Geschichte um Miles, Harry und ihren Vater, die an der Küste leben und dort unter schwersten Bedingungen versuchen vom Fischfang zu überleben, erinnerte mich von der Stimmung her teilweise an das erste Mal, als ich "Der alte Mann und das Meer" von Hemingway las, wobei ich "Jenseits der Untiefen" vom menschlichen Aspekt her als düsterer empfinde.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich konnte es kaum aus der Hand legen, empfehlen kann ich es allerdings nicht jedem, weil der Schreibstil schon etwas Besonderes ist.