Rezension

Schwache Story

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
von Kerstin Gier

Bewertet mit 2 Sternen

Für mich bisher das Schwächste ihrer Bücher

Für Quinn ist Matilda nur eine von den komischen Nachbarn, den Martins, von nebenan. Sie gehen zwar auf dieselbe Schule, haben aber im Grunde nichts miteinander zu tun.
Das ändert sich als Quinn nach einem seltsamen Unfall im Rollstuhl landet. Seitdem nimmt er Dinge wahr, die eigentlich gar nicht da sein dürften. Niemandem kann er sich anvertrauen, es glauben sowieso schon alle, er hätte vom Unfall einen Knacks beibehalten.
Bei Matilda aber hat er das Gefühl, ihr davon erzählen zu können ...

Es gibt einen neuen Gier, da ist die Freude natürlich groß. Allerdings habe ich wohl etwas zu viel erwartet, überzeugen konnte mich das Buch leider nicht.

Es liegt schon mal nicht an den beiden Hauptfiguren Quinn und Matilda, die mochte ich gleich sehr gerne, auch wenn sie typisch jugendbuchmäßig sind.
Er ist total beliebt, hat einen Haufen Freunde, die Mädchen schwärmen für ihn und er ist sportlich wie nur was.
Matilda dagegen hat es schwieriger. Ihre Familie ist total religiös, sie wird ständig zu irgendwelchen ehrenamtlichen Tätigkeiten verdonnert. Aber natürlich ist sie eigentlich total anders, als schwarzes Schaf der Familie. An ihr gefiel mir vor allem ihr herrlicher Sarkasmus. Auf alles hat sie die passende Antwort parat.

Besonders Matilda muss einem Leid tun, bei ihrer schrecklichen Familie. Haben die Martins nur Kinder bekommen um sie als billiges Personal überall hinzuschicken? Und religiös waren die auch nicht wirklich, eher total scheinheilig mit ihren Vorurteilen anderen gegenüber.
Schon klar, die Familie soll total übertrieben rüberkommen und Emotionen hervorrufen. Das gelingt auch. Alle anderen Nebenfiguren fand ich dagegen ziemlich farblos und uninteressant. Besonders hervorgestochen ist da für mich keine. Dann lieber die verrückte Familie.

Es ist die Story die nicht bei mir ankam. Eigentlich plätschert das meiste nur müde vor sich hin.
Die Wesen die überall und nirgendwo auftauchen, fand ich immer fehl am Platze, als wären sie nur Füllmaterial um irgendwo noch etwas Magisches hineinzuquetschen.
Und das Wesen in der Kirche, echt jetzt? Hätte es nicht irgendetwas anderes sein können als ein Double aus einem anderen Roman?
Der Schreibstil ist zum Glück wie immer. Man fängt an zu lesen, und fühlt sich gleich wie Zuhause. Das hat die Autorin drauf, keine Frage.

Das Buch hat so viele Seiten, und doch passiert so wenig. Zum Glück gibt es am Ende mal richtig Action, sodass ich überlege, mir doch noch die Fortsetzung zu holen.
Ich hoffe jedenfalls, dass der zweite Band so weitergeht wie der erste geendet hat. So jedenfalls, ist es bisher der Schwächste ihrer Bücher für mich.