Rezension

Schutzengel mit ohne Flügel

Schutzengel mit ohne Flügel - Arto Paasilinna

Schutzengel mit ohne Flügel
von Arto Paasilinna

Bewertet mit 2 Sternen

Als der Religionslehrer Sulo an einer Lungenentzündung stirbt, findet er sich plötzlich im Himmel wieder. Er hat riesige Flügel und soll zukünftig als Schutzengel für Aaro tätig sein. Aaro ist ein glücklicher Mensch, der eigentlich gar keinen Schutzengel benötigt.

Sulo nimmt voller Tatendrang seine neue Aufgabe an, und schon bald geht allerlei schief in Aaros Leben. Das geplante Büchercafé wird nicht genehmigt, es geschehen mehrere Unfälle, Aaro erleidet kurz hintereinander drei Gehirnerschütterungen, der Dachboden seines Hauses geht in Flammen auf und eine liebeskranke Lehrerin ist plötzlich hinter ihm her und läßt ihn nicht mehr in Ruhe.
* Meine Meinung *

Das sind nur einige der doch manchmal sehr makabren Missgeschicke, die in diesem Buch geschehen. Der Autor hat einen sehr trockenen Humor, der wohl nicht jedermanns Sache ist. Ich habe mir eigentlich auch ein wenig mehr erhofft. Einige Begebenheiten waren durchaus zum Schmunzeln, aber herzlich lachen konnte ich hier leider nicht. Und die Geschichte mit den Leichenwagen und den Toten fand ich auch nicht wirklich komisch. Das ist sicherlich Geschmackssache, aber mein Geschmack wurde leider nicht getroffen. Ich persönlich finde, dass in diesem doch eigentlich heiteren Roman zu viele Morde und Leichen vorkommen.

Auch kann ich einiges nicht wirklich nachvollziehen. Die Lehrerin quartiert sich einfach in Aaros Wohnung ein und "übernimmt" schon fast sein Büchercafé, und Aaro tut gar nichts dagegen?! Und dann fährt Aaro mit seinem Freund plötzlich ständig Tote durch die Gegend… Irgendwie seltsam und für mich nicht nachvollziehbar. Ich weiß natürlich, daß man dieses Buch bzw. die Geschichte nicht ernst nehmen sollte. Es ist ein Roman zum Schmunzeln; nicht zum Nachdenken. Trotzdem mag ich es, wenn ich mich ein wenig zumindest in die Handlung hineinversetzen kann, und das konnte ich hier eigentlich fast gar nicht.

Ich möchte dieses Buch nicht schlecht reden; es ist bestimmt kein schlechtes Buch! Nur hat der Autor leider nicht meinen Humor treffen können, und somit bin ich leider ein wenig enttäuscht.

Der Schreibstil aber ist sehr gut; das Buch läßt sich leicht und flüssig lesen. Wem diese Art von trockenem Humor gefällt, der wird bestimmt Freude an diesem Roman haben!
Und der Engel Sulo war mir im Übrigen auch durchaus sehr sympathisch. Er möchte unbedingt alles richtig machen und gibt sich alle erdenkliche Mühe, aber irgendwie geht trotzdem immer alles schief. Aber liebenswert ist Sulo auf jeden Fall!

Der Autor:
Arto Paasillinna wurde 1942 in Lappland geboren. Er ist Journalist und einer der bekanntesten Autoren Finnlands. Er hat mittlerweise rund 40 Bücher veröffentlicht und wurde mehrfach ausgezeichnet mit Literaturpreisen.