Rezension

Schuld und Einsamkeit

Fanzi -

Fanzi
von Elisabeth Schmidauer

Bewertet mit 4 Sternen

Bei der Geburt seiner kleinen Schwester Elfi hat Franz geschworen, immer auf sie aufzupassen. Überraschend wird er zum Hoferben, als seine beiden älteren Brüder im Krieg fallen. Doch nach einer Erkrankung wird Elfi ins Heim gebracht, und sie wird nie wieder zurückkommen. Obwohl Franz seine große Liebe Bärbi heiratet, wird Franz sein Leben lang wortkarg bleiben.

Es waren für mich die vielen erzählten Bilder, die das Leben von Franz entstehen ließen, bis in sein hohes Alter hinein. Bedrängend wirkt es, wenn sein Sohn penetrant nach den Geschehnissen während des Kriegs fragt. Die Schuld, die Franz fühlt, weil er seine Schwester nicht richtig hat beschützen können, begleitet ihn sein Leben lang, lässt ihn einsam werden, auch in seiner eigenen Familie. Franz‘ Schicksal spiegelt das vieler seiner Artgenossen, die im Krieg zu leiden hatten und vieles in sich versiegelt haben. Das ist nicht leicht zu lesen, und doch ist es sehr emotional und wirkt äußerst authentisch.

Mich hat diese Geschichte sehr berührt, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.