Rezension

Schräges Duo aus Polizistin und Mentalist ermittelt im Zauberer-Milieu

Schwarzlicht -

Schwarzlicht
von Camilla Läckberg

Eine Tote in einem Schwertkasten und die Polizei kommt keinen Schritt weiter, daher will die Polizistin Mina Dabiri Mentalist Vincent Walder ins Boot holen. Beide sind sich recht ähnlich in ihren Eigenheiten und bilden langsam aber sicher ein gutes Team. Doch können sie den Mörder wirklich stoppen, bevor der nächste Zaubertrick-Mord geschieht?

Das schwarz-gelbe Cover hat mich direkt angesprochen und der Klappentext hat mein Interesse am Buch geweckt. Es startet auch gleich mit dem ersten Mord, der sehr direkt und detailliert beschrieben wird – etwas das bestimmt nichts für Jeden ist, aber dennoch gut zur Story passt. Dann kommen die beiden Hauptprotagonisten um Mina Dabiri und Vincent Walder ins Spiel und ab da war bei mir leider die Luft raus. Die Darstellung der beiden ist wirklich schräg und ihre Eigenheiten und Zwangsstörungen nehmen so viel Raum ein, dass die Ermittlungen des Tathergangs sehr schnell in den Hintergrund gedrängt werden. Dass die wenigen Ergebnisse und Tatortfotos dann auch noch mit Familienmitgliedern und Freunden geteilt werden und diese „mitraten“ dürfen, war mir dann doch zu viel des Guten und ich hab die Abschnitte mit den für die Story irrelevanten familiären Fehden nur noch überflogen. Allerdings hab ich die Hoffnung, dass es aufgrund der ausführlichen Einführung von Mina Dabiri und Vincent Walder, die in den anderen Bänden der Trilogie wohl auch gemeinsam ermitteln werden, in Teil 2 und 3 weit weniger um deren Privatleben als um die dort auftretenden Fälle gehen wird.

Der Schreibstil hat mir gefallen, es lässt sich leicht lesen und ich bin gut reingekommen. Allerdings war die Kapitellänge mehr als grenzwertig (9 Kapitel für ein Buch mit mehr als 600 Seiten) und es wurden Orts- oder Perspektivenwechsel innerhalb des Kapitels nur durch einen knappen Absatz (den ich im ebook oft übersehen habe) gekennzeichnet. Lediglich die Kapitel, die in der Vergangenheit spielten, wurden mit Orts- und Zeitangabe gekennzeichnet – da wundere ich mich schon, wieso eine Kennzeichnung bei den gegenwärtigen Perspektivenwechseln nicht auch umgesetzt wurde.

Dem Buch fehlt es leider fast durchgehend an Spannung, lediglich gegen Ende erwarten den Leser ein paar ungeahnte Wendungen, aber die Auflösung konnte leider nicht mehr wirklich über die Längen hinwegtäuschen, weshalb ich nur 2 von 5 Sternen vergebe.