Rezension

Schöne Mischung zwischen Familiengeschichte und Politthriller

Heimatsterben -

Heimatsterben
von Sarah Höflich

Bewertet mit 4 Sternen

Wer Familiengeschichten mag und politisch interessiert ist, wird bei diesem Buch auf seine Kosten kommen.

Im Vordergrund steht die weit verzweigte Familien Ahrens, deren jedes einzelne Mitglied individuelle Besonderheiten aufweist (konservativ, linksgerichtet, homosexuell, adlig, u.a.). Der im vorderen Klappeneinband enthaltene Stammbaum hilft rasch bei der Orientierung. Die eher links ausgerichtete Hanna unterstützt auf seinen ausdrücklichen Wunsch ihren Schwager Felix, der extrem konservativ ist und gestützt von seiner sehr erfolgreichen rechten Partei Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2023 wird, von deren Zuständen betreffend Innen- und Außenpolitik zu diesem künftigen Zeitpunkt ein wirkliches Schreckensszenario gezeichnet wird. Dieses ist natürlich völlig fiktiv, aber angesichts des einen oder anderen aktuellen Bezugs auch nicht gänzlich an den Haaren herbeigezogen. Auf jeden Fall regen die politischen Abschnitte zum Nachdenken an, an dessen Ende hoffentlich das Ergebnis steht, dass jeder einzelne nach gerade der deutschen Geschichte die geschilderte negative Entwicklung verhindern muss. Von der Familie ist mir keiner als Sympathieträger in Erscheinung getreten. Viele wurden eher klischeehaft dargestellt. Ihre Verbindungen zueinander wurden nur angerissen. Hier hätte mich eine etwas bessere Darstellung mehr befriedigt.

Auf jeden Fall eine beachtliche Leistung für einen Debütroman.