Rezension

Schmerz und Liebe

Schicksal -

Schicksal
von Zeruya Shalev

Bewertet mit 4 Sternen

“Schicksal“ ist ein sehr intensiver nicht einfach zu lesender Roman der Autorin Zeruya Shalev in dem es um Liebe, Schmerz, Familie, Verlust, Trauer und vieles mehr geht.  

Der Roman ist aus zwei Perspektiven geschrieben, aus der von Atara und der von Rachel. Rachel ist bereits 90 Jahre und hat nach dem Zweiten Weltkrieg für die Untergrundorganisation Lechi und die Gründung des Staates Israel gekämpft und getötet. Sie ist die erste Frau von Ataras Vater Meno und Atara möchte mehr über diesen und auch über Rachel erfahren, da ihr Leben gerade anders verläuft als sie sich das wünscht und sie das Gefühl hat in eine Sackgasse geraten zu sein.

Atara und Rachel sind zwei sehr unterschiedliche Protagonistinnen, die lediglich durch Meno verbunden sind. Alex Ataras zweiter Ehemann mit dem sie den gemeinsamen Sohn Eden hat, versteht nicht, was Atara sucht und warum sie Rachel aufsucht. Auch ich habe mich beim Lesen lange Zeit gefragt, was ihr Ziel ist.
Der Schreibstil der Autorin ist bildgewaltig, einfühlsam, teilweise poetisch, teilweise religiös und nicht immer einfach zu lesen. Ataras Verhalten konnte ich nicht immer nachvollziehen und gutheißen, trotzdem wirkte sie auf mich authentisch.

Der Roman spielt in Israel, aber über die aktuelle politische Situation in Israel erfährt man recht wenig, dafür mehr über die Hintergründe der israelischen Geschichte. Es geht aber nicht nur um Israel, es ist eine Familiengeschichte in dem zahlreiche Themen angesprochen werden. Zwischenzeitlich war es mir fast zu viel, aber genau so ist das Leben, man kann sich nicht nur auf einen Teil konzentrieren, da es in allen Bereichen unaufhaltsam weiterläuft.

Ich fand das Buch schwierig, aber auch sehr interessant und es wird mir sicherlich noch lange Zeit in Erinnerung bleiben.