Rezension

Schleppende Forschungsreise mit vereinzelter Komik

Die Vermessung der Welt - Daniel Kehlmann

Die Vermessung der Welt
von Daniel Kehlmann

Bewertet mit 1.5 Sternen

Ein Buch von dem ich, nach den ganzen positiven Kritiken, definitiv mehr erwartet hätte.

Inhalt:

Mit hintergründigem Humor schildert Daniel Kehlmann das Leben zweier Genies: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Er beschreibt ihre Sehnsüchte und Schwächen, ihre Gratwanderung zwischen Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg. Ein philosophischer Abenteuerroman von seltener Phantasie, Kraft und Brillianz.

Meine Meinung:

Das Buch war ein Geschenk von meiner Mutter zu meinem Geburtstag. "Lies es ruhig, das hat sehr viele positive Kritiken bekommen und soll definitiv viel besser als die Verfilmung sein". Der Kinofilm zu dem Roman war nämlich zu dem Zeitpunkt frisch angelaufen und war, nun ja, nicht unbedingt das, was man unter einem guten Film verstand.
Doch neben der vielen positiven Buchkritiken, wie zum Beispiel der Frankfurter Rundschau: "Ein großes Buch, ein genial Streich", wagte ich mich an die Geschichte von Humboldt und Gauß heran.

Zu Beginn las sich das Buch eigentlich auch sehr gut, obwohl der Schreibstil ein wenig gewöhnungsbedürftig war. Unter anderem, weil die wörtliche Rede nur durch Kommata getrennt wurde, was mich teilweise sehr verwirrte und das Lesen anfangs sehr ins Stocken brachte. Aber hatte man sich daran gewöhnt, war dies nicht unbedingt das, was mich an dem Ganzen störte.  Die Geschichte der beiden Genies war für meinen Geschmack trocken, schleppend und nun wirklich keine "literarische Sensation" (Guardian), geschweige denn ein "Abenteuerroman". Ein wenig Abwechslung ergab sich durch die wechselnden Perspektiven von Gauß' und Humboldts Reise. Brachten aber trotzdem keinen Höhepunkt in das gesamte Werk. Einzig und allein die teilweise komischen Bermekungen der beiden Männer, welche Kehlmann in die Gespräche der beiden einbrachte, verleiteten mich manchmal dazu, doch ein wenig schmunzeln zu müssen. Das war dann aber auch das Einzige, was mir positiv auffiel.

Insgesamt kann ich das Buch leider nicht empfehlen, da selbst ich es nur zu Ende gelesen habe, da ich öfters am Bahnhof mit Verspätungen von Zügen rechnen musste und dies die einzige Lektüre war, die ich dabei hatte. Noch dazu lese ich ungern Bücher halbherzig und breche sie vorzeitig ab. Trotzdem muss ich auch sagen, dass ich froh war, als ich die letzte Seite erreichte. Ich vergebe somit auch nur 1,5 Sterne. Einen, da sich Daniel Kehlmann die Mühe gemacht hat dieses Buch zu schreiben und einen halben Stern, weil ich mir ab und zu ein Grinsen an manchen Stellen nicht verkneifen konnte.