Rezension

Scharfsinnig. Kompakt. Gut.

Die perfekte Freundin
von Lionel Shriver

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
„Was, wenn die alten Freunde nicht zur neuen Partnerin passen? 

Weston liebt Paige, doch als es ans Heiraten geht, verlangt sie von ihm ein Opfer. Er soll sich von seiner langjährigen Freundin – und Ex-Flamme – Jillian lossagen, die Paige schon immer etwas zu einnehmend, zu schillernd, kurz: zu gefährlich fand. Weston setzt sich zur Wehr. Aber beweist das nicht, dass Paige mit ihrer Forderung ins Schwarze trifft?"

 

Schreibstil/Art:
In dieser Novelle kommen alle drei Charaktere zu Wort. Weston wird vor die Wahl gestellt; entweder Paige, seine Liebe oder Jillian, mit der er seit über 25 Jahren befreundet ist. Eine ausweglose Situation, doch er hat keine Wahl. 

Solch eine Ausgangssituation ist dem ein oder anderen von uns vielleicht bekannt, deshalb ist man als Leser hin und hergerissen da man auf eine gewisse Weise jedes Argument nachvollziehen kann. Geschickt leitet die Autorin die Sympathie von einem zum anderen Charakter weiter.
Die Dramatik steht überhaupt nicht Vordergrund, ist aber dennoch immer dabei.

 

Fazit:
Eine kompakte, intelligente Geschichte, dessen Bedeutung tiefsinnig und emotional ist. Als Außenstehender ist es spannend zu lesen, wie eine langjährige Freundschaft auf die Probe gestellt wird. Aber auch wie einfach ein paar negative Aufzählungen über den anderen, einen verwirren können.

Die Sätze sind tiefsinnig, die Autorin schweift nicht ab und fasst auf ganzen 160 Seiten einen realitätsnahen Umstand, der für alle Beteiligten unschön ist. 

Für mich nicht nur aufschlussreich sondern auch empfehlenswert.