Rezension

Schallplattensommer

Schallplattensommer -

Schallplattensommer
von Alina Bronsky

Bewertet mit 5 Sternen

Maserati hilft ihrer Oma und bedient die Gäste, während die Oma in der Küche werkelt. Aufmerksamkeit ist das letzte, was Maserati will. Sie redet nicht viel und zählt die Tage bis zu ihrer Volljährigkeit. Doch dann sitzt eine Familie im Gastraum, die das Haus am Ende der Hauptstraße gekauft haben. Maserati will keine Aufmerksamkeit, doch sie ist das einzige Mädchen im Umkreis von dreizehn Kilometern und so ergibt sich doch, dass sie Kontakt zu den Jungen Caspar und Theo bekommt. Caspar sitzt allmorgendlich auf den Steg am See, wo Maserati früh morgens – wenn noch keine Touristen da sind – schwimmt. Als Theo sie auf ein Schallplattencover anspricht, ist das Maserati sehr unangenehm, denn sie möchte nichts von sich preisgeben. Dennoch gerät sie zunehmend in ein Gefühlschaos

Alina Bronsky hat einen tollen Schreibstil, der mich immer wieder begeistert.

Wer aufgrund des Covers eine leichte Sommer-Liebesgeschichte erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht sein, denn die Geschichte ist sehr tiefgründig.

Maserati hat eine Verantwortung auf sich geladen, die für ein Mädchen in ihrem Alter kaum zu tragen ist. Doch sie möchte, dass es ihrer Großmutter gutgeht. Was sie auf keinen Fall will, dass an der Vergangenheit gerührt wird, denn das macht es ihr schwer und ihrer Großmutter. Sie nimmt sogar in Kauf, dass sie die Schule nicht mehr besuchen kann, obwohl ihr dort alles leichtgefallen ist. Caspar und Theo stellen Fragen, die Maserati nicht beantworten will. Dabei haben auch die beiden Jungen ihre Probleme und Verletzungen. Doch was früher geschehen ist, kommt erst so nach und nach heraus. Dass Gefühle ins Spiel kommen, macht alles nicht leichter.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.