Schade, dass es keine "0 Punkte" gibt
Bewertet mit 0.5 Sternen
Die Version hier ist die englische e-book-Fassung. Ich habe die deutsche Taschenbuchausgabe als Vorlage. Die Geschichte ist jedoch die selbe (hier: Norman, Hilary: Gefährliche Nähe. Bastei Lübbe).
Nick und Holly kennen sich schon seit ihrer Kindheit. Damals waren sie beste Freunde, Geliebte - beinahe wie Geschwister. Holly entwickelt über die Zeit hinweg eine Nick-Obsession und ist wie besessen von dem Gedanken, dass er die ihr vorbestimmte Liebe des Lebens ist.
Nachdem sich die beiden aus den Augen verloren und Nick eine Familie gegeründet hat werden er und seine ihm Nächsten von Unfällen, kriminellen Verdächtigungen und anderen Schickanen heimgesucht - die Vermutung, dass Holly hinter dieser Verschwörung steckt liegt nahe. Letzten Endes geht es (wie immer) um Leben oder Tod.
Vom dilettantischen Schreibstil - der wirklich seines Gleichen sucht - einmal abgesehen, ist die Gestaltung des "Thrillers" äußerst platt und vorhersehbar. Sympathie konnte ich zu keinen der Charaktere aufbauen - ich fragte mich bloß die ganze Zeit, warum denn alle so abweisend zum Protagonisten sind und wie er so blöd sein kann um auf die ein oder andere Art zu reagieren.
"Gefährliche Nähe" ist ein Buch, indem die diabolische Gegenspielerin natürlich ales kann, alles weiß über beinahe hellseherische Fähigkeiten verfügt und holzschnittartig psychisch krank ist (was ihr gleichzeitig eine gar übermenschliche Kraft beschert).
Jeder Gedanke, jede Handlung wird erklärt, analysiert und gerne mit Kindheitstraumata begründet. Diese Ursachenforschung fährt jedoch aufgrund ihrer Nichtigkeit nicht nur einmal mit Schallgeschwindigkeit an die Wand. Der Phantasie des Lesers werden seitenweise Grenzen gezeigt, da jegliche Aktion oder Reaktion der Protagonisten wie auf dem Seziertisch genauestens ausgeleuchtet werden.
(Die literarischen Querverweise in Richtung John Steinbecks finde ich stellenweise beleidigend (für John)).
Schade, dass es keine "0 Punkte" gibt.