Rezension

rührende Geschichte

Ein Lächeln sieht man auch im Dunkeln - Adriana Popescu

Ein Lächeln sieht man auch im Dunkeln
von Adriana Popescu

Bewertet mit 3 Sternen

Eine rührende Geschichte über Trauma, Vergebung und zweite Chancen, der aber zum Teil die Emotionen gefehlt haben.

Theos Leben wird kontrolliert von seiner durch ein Trauma ausgelöste Angst. Doch unter dem Trauma leidet nicht nur Theo sondern seine ganze Familie - Vor allem seine Schwester Marie, die von ihren Eltern vernachlässigt wird und Theo beschützt. Und dann gibt es da auch noch den neuen Schüler Samuel, der mit seinem ganz eigenen Schicksal zu kämpfen hat…

Protagonisten des Romans sind Theo, seine Schwester Marie und der neue Schüler Samuel. Theo ist sehr passiv und verschlossen. Dies liegt vor allem an seinem Trauma und der daraus resultierenden Angst. Marie ist überfürsorglich und macht es Theo dadurch zum Teil zu leicht. Hierdurch erschwert sie es ihm aber unbewusst, sein Trauma zu überwinden.Und dann gibt es noch Samuel, der selbst nicht so wirklich weiß, wer er eigentlich sein will.

Leider konnte ich mich mit keinem der Protagonisten wirklich anfreunden. Zwar sind sie alle glaubhaft dargestellt, jedoch handeln sie oft irrational, was mich doch zum Teil genervt hat. Auch sind sie alle sehr verschlossen, wodurch es noch schwerer war, eine Bindung zu ihnen auf zu bauen. Erzählt wird die Geschichte abwechselt aus Sicht der drei Protagonisten. An sich hat mir dies gut gefallen. Jedoch war Theos Sicht oft überflüssig.

Dieses Gefühl hatte ich zu Beginn auch bei den anderen beiden Protagonisten. So hat sich das Buch für mich in zwei Teile geteilt. Die ersten Hälfte hat sich gezogen und zwischenzeitlich war es wirklich ein Kampf, überhaupt weiterzulesen, da kaum etwas passiert ist.Im der zweiten Hälfte ändert sich dies zum Glück. Die Charaktere öffnen sich und es werden Emotionen vermittelt. Man erfährt mehr über die Umstände von Theos Trauma und über Samuel früheres Leben, wodurch ich auch ihr Handeln besser nachvollziehen konnte.Dass im Buch auch das Thema „zweite Chancen“ angesprochen wird, hat mir gut gefallen, da es sehr passend und glaubwürdig eingebaut wurde. Auch die Beziehung von Samuel und Marie, die sich schnell entwickelt, war eine nette Ergänzung.

Alles in allem eine rührende Geschichte über Trauma, Vergebung und zweite Chancen, der aber zum Teil die Emotionen gefehlt haben.